In der Tradition seiner dialogfreien Archiv-Anthologien schafftMaciej J. Drygas (Cudze listy) eine zeitlose, visuell konzise Bestandsaufnahme der vielfältigen Rolle der Züge im zwanzigsten Jahrhundert. Jene reicht von ihrem Bau und Betrieb bis hin zur Aneignung, Zerstörung und ihrem langsamen Niedergang. Der metikulös arrangierte Katalog schwarz-weißer Archivaufnahmen, die der polnische Regisseur in 45 verschiedenen Arsenalen aufstöberte, entfaltete sich in rhythmischer Wiederholungen und subtilen Variationen. Hoffnungen und Schrecken des Jahrhunderts einer einstmals revolutionären Technik transportieren die historischen Szenen ganz ohne gesprochenen Kommentar.