In Kurzform waren die schlendernden Schritte des fiktiven Alter Egos, dem João Rosas nach drei Kurzfilmen nun seine erste Langfilm-Arbeit widmet, noch einigermaßen charmant. Doch bei einer Laufzeit von gut 100 Minuten zeigen sich überdeutlich die Defizite dieses narrativen Kosmos, von dem der Regisseur und Drehbuchautor sich nicht lösen will. Ohne Momentum, Dramatik und Spannungsbogen verliert sich der Plot im anekdotischen. Die Inszenierung wirkt so selbstvergessen wie ihr Hauptcharakter. Dessen Privilegien werden ebenso wenig kritisch reflektiert wie das bildungsbürgerliche Milieu, über dessen Rand die Story nie hinausblicken. Musik, Setting und Ästhetik haben die dekorative Leichtigkeit einer Nachmittagsserie. An eine solche erinnert auch das vage offene Ende. Hoffentlich ein absolutes.