Bildnachweis: © Studio Hamburg

Australiens Nationalparks - Dokumentation - Kritik

von Sandra Scholz

Australien - der älteste Kontinent der Erde. Seit Jahrmillionen vom Rest der Welt isoliert, sind Pflanzen und Tierwelt in "Down Under" einzigartig geworden. In einer fünfteiligen Reise durch die spektakulärsten Nationalparks taucht die Doku ein in Australiens atemberaubende Wildnis. Sie durchquert üppigen Regenwald und schneebedeckte Berge, schwimmt mit Walhaien durch Korallenriffe, findet in den Tasmanischen Wäldern die letzten Beutelteufel und beobachtet Rote Riesenkängurus in der Wüste. Die Wildnis hat viele Gesichter in Australien. Das Kamerateam besuchte Menschen, die sich der Einsamkeit und Wildheit des Landes stellen.

Kritik

Australiens Nationalpark nähert sich dem Kontinent in insgesamt fünf Episoden an, die da wären:

1: Die rote Wüste
2: Die australischen Alpen
3: Die Insel der Teufel
4: Der Regenwald
5: Die Küste der Walhaie

Wer nun 5x44 Minuten reine Tierwelt erwartet, der dürfte von der Doku mittelschwer enttäuscht werden. Natürlich dürfen die zahlreichen, nur in Australien vorkommenden Tierarten nicht fehlen.  Schnabeltiere, Wombats und natürlich Känguruhs und Koalas sind in eindrucksvollen Aufnahmen zu sehen.  Ebenso überzeugen die Luftaufnahmen, die wirklich einen neuen Blickwinkel auf den Kontinent ermöglichen. Von Dichtestress keine Spur, weite Teile des Landes sind unbewohnt, hier herrscht die Natur. Natürlich dürfen auch die bekannten Naturmonumente nicht fehlen. So taucht gleich in der ersten Folge der Uluru / Ayer's Rock auf, sowie zahlreiche Flüsse, die sich ihren Weg durch das Sandsteingebirge suchen.  Doch die Geschichten, die erzählt werden, drehen sich eher um die Menschen, welche mit oder für die Tiere arbeiten. Egal ob Beutelteufel auf Tasmanien beschützt werden müssen oder die riesigen Walhaie sorgfältig erforscht werden, hier werden Menschen vorgestellt, die mehr machen als nur ihren Job, sondern ihre Tätigkeit als eine Art Lebenswerk betrachten. Der Zuschauer erfährt, was Honigameisen für eine Gruppe der Ureinwohner, die Aranda - Aborigines, bedeuten. Er bekommt Einblicke in die Arbeit mit Wildpferden und erfährt, was passieren könnte, wenn auf Tasmanien die Tasmanischen Teufel aussterben. Eine seltsame Krankheit dezimiert seit dem Ende der 90er Jahre die Bestände stetig. Fremde, von außerhalb des Kontinentes eingeschleppte Arten stellen sich ebenfalls als Bedrohung heraus.

Aber auch einen tropischen Dschungel gilt es zu erforschen. Unter anderem leben hier Baumkängurus, die sich aber als wenig geschickte Kletterer erweisen. Der Mensch dezimiert hier nach und nach die Lebensfläche der Tiere. Eine Bedrohung, die aufgehalten werden muss, wenn man nicht weitere Arten verlieren will. Zum Abschluss geht es an die Westküste zu den imposanten Walhaien. Aber auch Delfine haben hier ihr Revier, und wer geduldig am Strand wartet, kann vielleicht ihre raffinierten Jagdtechniken aus nächster Nähe bewundern. 

All dies wird in schönen, eindrucksvollen Bildern dargestellt und von einem gut verständlichen Sprecher erläutert. Die Lust aufs Reisen wird so klar geweckt, es wird aber ebenfalls für mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit im Umgang mit der Natur plädiert. Dies aber niemals oberlehrerhaft, so dass sich die fünfteilige Doku wirklich angenehm schauen lässt.

Technischer Part

Die Blu-ray im Vertrieb von Studio Hamburg ist seit dem 24. Februar 2017 im Handel erhältlich. Dem Amaray-Keepcase liegt ein FSK-Logo freies Wendecover bei.  Der Ton liegt ausschließlich in deutscher Dolby Digital 2.0 Spur vor. Hier wurde der Fokus klar auf die Verständlichkeit des Sprechers gelegt, dies geht zu Lasten der Hintergrundgeräusche sowie Musik. Das Bild ist prinzipiell scharf und detailliert. Hier und da fallen seltsam gesetzte Fokuspunkte ins Auge, so dass einige Szenen am falschen Bildpunkt unscharf wirken. Die Kontraste sowie Farben generell sind aber gut gelungen, einzig bei zu dunklen Bildern macht sich ein leichtes Rauschen bemerkbar. Extras liegen leider keine bei.


Fazit

Australiens Nationalparks bietet einen spannenden Einblick in einen Kontinent,  über den es sich zu lernen lohnt. Wer sich nicht nur für die zahlreichen, nur dort vorkommenden Tiere, sondern auch die Menschen, die dort leben, interessiert, kann hier ohne weiteres Nachdenken zugreifen.


Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.