Öffentliche Erniedrigung und brutale Verfolgung, Luftangriffe, Kriegsverwundete, Hunger und ausgebombte Häuser sind im Berlin der frühen Vierziger, in dem Maggie Perens Biopic spielt, nicht zu sehen und daher kein Grund zur Trübsal für den gerissenen Helden. Dessen moralische Ambivalenz ignoriert die als Schelmenstück angelegte Tatsachenstory, dabei liegt gerade in diesen psychologischen Brüchen das dramatische Potenzial. Davon bleibt wenig in einer an überforderten Darstellern, Budgetknappheit und strukturellen Schwäche krankenden Inszenierung. Mehr kleines Fernsehspiel statt großes Kino.