Alain Guiraudies verworrener Sexklamauk ist wie geschaffen, um moralistische Heuchelei, chauvinistischen Hass und rassistische Ressentiments in einem Publikum, das sich über die filmische Kulmination spießbürgerlicher Paranoia amüsiert, zu enthüllen. Häusliche Gewalt, Obdachlosigkeit, Terroranschläge und systemische Diskriminierung dienen als Vorlage für pietätlose Witze, die einerseits die Opfer verhöhnen, andererseits fanatischen Fremdenhass, chauvinistische Aggression und nationalistisch motivierten Vigilantismus rechtfertigen. Der kunstlose Affront gegen „political correctness“ verdeutlicht bedrückend, wie selbstverständlich Rechtskonservativismus eine Bühne bekommt - und dort sogar Applaus.