Die Krux des existenzialistischen Dramas, mit dem Chie Hayakawa sich in Cannes als Regisseurin profiliert, ist die Widersprüchlichkeit von Implikation und Inszenierung. Das Sterbeprogramm, durch das sich die Lebenswege der zentralen Figuren überschneiden, ist ein nahezu vorbildliches Idealkonzept, um Lebensüberdrüssigen beizustehen, dessen verspätete Verurteilung weder dramaturgisch noch ethisch überzeugt. Chieko Baishos nuancierte Darstellung einer vereinsamenden Seniorin bleibt dennoch im Gedächtnis als Stärkste der sozialpsychologischen Vignetten. Dazu hätte ein ausgewogener Abschluss besser gepasst als Durchhalte-Dogmen.
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