Dass Sophie Letourneur die kindliche Tochterfigur ihrer mäandernden Reise-Revue als Hauptcharakter ausgibt, macht die stilistische und dramaturgische Ablehnung ihres Werks an Charlotte WellsAftersunnochdeutlicher. Tatsächlich steht die Regisseurin und Drehbuchautorin selbst im Zentrum des biederen Bilderbogens. Dessen Handkamera-Szenen stehen in ihrer Instagram-tauglichen Ästhetik in kuriosem Kontrast zur behaupteten Lebensnähe. Diese entrückte Selbstverklärung erstickt eine differenzierte Rekapitulation der zahlreichen Implikation der porträtierten Privilegien. Dramatisches Momentum fehlt hier ebenso wie darstellerisches Feingefühl.