Cowabunga! Die Turtles sind zurück und wir haben nicht 10, nicht 20, sondern 30 Fakten zu den mutierten Ninjakröten für euch zusammengetragen. Viel Spaß.
„Teenage Mutant Ninja Turtles“ kam rechtzeitig zum 30 Geburtstag der Turtles in die US-Kinos.
Die Erfinder der Kampfkröten, Kevin Eastman und Peter Laird, erstellten und publizierten das erste Comic rund um die Turtles im Jahre 1984 autonom. Das Geld liehen sie sich von Eastmans Onkel. Es wurden 3000 Exemplare gedruckt, die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren und so das Interesse größerer Verlage weckten. Die ersten Comics waren schwarzweiß und deutlich härter und düsterer als man es heute von den Kampfkröten gewohnt ist.
Ein größeres wie jüngeres Publikum fanden die vier mutierten Schildkröten durch die erste Trickserie, "Teenage Mutant Hero Turtles", die von 1987 bis 1996 produziert wurde und hierzulande zunächst samstagmorgens auf RTL ausgestrahlt wurde. Bis heute legendär: der Titelsong, in der deutsche Fassung gesungen von Frank Zander.
Ursprünglich wollten die Erfinder der Turtles eine Art Parodie auf Superhelden erschaffen. Zunächst gab es auch nur einen Turtle, nämlich Michelangelo, weswegen dieser von Fans auch gerne als der Ur-Turtle bezeichnet wird. Laut Fan-Umfragen ist er auch der beliebteste der vier, gefolgt von Raphael, Leonardo und Donatello.
Fans von Marvel's Daredevil wissen, dass dieser erblindete, als er einen alten Mann vor einem heranrasenden Fahrzeug wegschubste, worauf hin das Fahrzeug einen Kanister mit einer ominösen Flüssigkeit verliert. Diese Flüssigkeit gerät in die Augen von Dardevil. Kevin Eastman und Peter Laird nutzten diese Geschichte für ihre Turtles. In der originalen Turtles-Historie rollt dieser Kanister nämlich weiter über die Straße, bis zu einer Kanalisationsöffnung, wo er seinen Inhalt auf die vier Schildkröten ergießt. Das bedeutet, dass die Turtles und Daredevil quasi im selben Comicuniversum spielen. Was Marvel wohl dazu sagt?
Diese seltsame Flüssigkeit heißt im Universum der Turtles Ooze. Im Realfilm „Turtles“ von 1990 war es jedoch radioaktives Material. Erst in „Turtles 2“ wurde daraus dann das Ooze.
Waffenkunde: Leonardo führt zwei Samuraischwerter (Katana) mit sich, Michelangelo zwei Würgehölzer (Nunchakus), Raphael zwei kleine Dreizacke (Sai) und Donatello einen Kampfstab (Bo).
Früher konnte man die Kröten nur an den Waffen unterscheiden und nicht an ihren Masken. Denn nach dem die Comics farbig wurden, trugen die Turtles zunächst allesamt rote Masken.
Dass Shredder der Nemesis der Turtles ist, sollte bekannt sein. Was die meisten nicht wissen, ist, dass Shredder gleich im allerersten Comicheft von 1984 von den Turtles getötet wird.
Es gab eine ganz spezielle Inspiration fürs Shredders Klingenpanzerung. Die Macher ließen sich in der Küche von einer Käsereibe inspirieren. Ursprünglich sollte Shredder deswegen auch Grater (engl. für Küchenreibe) heißen. Meine Güte, was hätte da alles auf uns zu kommen können? "Teenage Mutant Ninja Tupperware"?
Es entstanden in den 90er Jahren drei Realfilme. Der erste aus dem Jahr 1990, „Turtles“, wurde in Deutschland zensiert und teilweise neu editiert. Die deutsche Fassung enthält viele alternative Einstellungen, die vor allem dann eingesetzt wurden, wenn die Turtles mit ihren Waffen herumspielen und die Actionszenen für das junge Zielpublikum zu drastisch erschienen. Außerdem hat die deutsche Fassung in den Kämpfen ein anderes Sounddesign. Bei Schlägen und Tritten sind in Deutschland überspitzte, trickfilmhafte Sounds zu hören, wie etwa ein Pfeifen oder der Klang einer Kuckucksuhr. Dieses Verfahren, also Gewalt mittels Tönen abzumildern, bzw. in einen cartoonhaften Kontext zu stellen, wird auch Mickeymousing genannt.
Noch schwerer hatte es „Turtles“ übrigens in Groß Britannien. Da die Prüfer dort lange Zeit etwas gegen Kampfsportwaffen hatten, wurden viele Szenen in denen Michelangelo und seine Nunchakus (die hatten die britischen Prüfer besonders „gern“) zu sehen waren aus dem Film entfernt.
1989 erschien das erste Videospiel mit dem vier Kröten. Es folgten diverse andere. Das populärste Spiel war aber definitiv „Turtles in Time“ von Konami, welches 1991 u.a. für das NES veröffentlich wurde und bis heute, als einer der besten Spiele der damaligen Konsolenära gilt. Bis heute genießt das Game einen Kultstatus.
Die Turtles lieben Pizza, die Rechthalter der Turtles lieben Merchandise.2013 waren die gepanzerten Ninja das beliebteste Spielzeug bei den Jungen und bis 2012 wurden alleine zehn Millionen Turtles-Actionfiguren verkauft. Einen Rekord stellte der „Teenage Mutant Ninja Turtles“-Turnschuh der Marke Fila auf. Alle Exemplare waren 15 Minuten nach Verkaufsbeginn bereits ausverkauft.
In „Teenage Mutant Ninja Turtles“ entstanden die grünen Helden via Motion-Capturing, also genauso wie die Affen in „Planet der Affen: Revolution“ oder die Navi in „Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Drei der vier MoCap-Darsteller sind in der englischen Fassung auch zu hören. Leonardo-Darsteller Pete Ploszek („Parks and Recreations“) bleibt aber stumm. Seine Stimme wurde durch die von Johnny Knoxville („Jackass“) ersetzt. Auch Splinter-Darsteller Danny Woodburn („Spieglein, Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“) scheint stimmlich wenig überzeugt zu haben. Für ihn stand dafür Tony Shaloub („Monk“) vorm Mikrofon.
Die beste Freundin der Turtles ist die Reporterin April O’Neil, deren Markenzeichen die gelbe Lederjacke ist. In „Turtles“ arbeitet sie für Kanal 3 und wird von Judith Hoag („Armageddon“) gespielt, in den beiden Nachfolgern schlüpfte Paige Turco („Daddy ohne Plan“) in die Rolle. Bei „Teenage Mutant Ninja Turtles“ wird sie von Megan Fox („Transformers“) dargestellt. Hier arbeitet April allerdings für Kanal 6. In den originalen Comics war April übrigens keine Journalistin, sondern Antiquitätenhändlerin. Der Animationsfilm „TMNT“ von 2007 greift diese ursprüngliche Herkunft von April auf.
Nicht nur viele Turtles-Fans hatten etwas gegen einen neuen Film mit Michael Bay als Produzent, auch viele Darsteller der alten Realfilme sprachen sich gegen das Projekt aus.
Wer nichts gegen das Projekt hatte war Ernie Reyes Jr. ("Surf Ninjas") der 1991 in „Turtles 2“ eine wichtige Rolle spielte und Vorgängerfilm als Double für Donatello arbeitete. Er bewarb sich bei Michael Bay mit einem Stuntvideo um einen Job als Kampfsportexperte bei der Produktion von „Teenage Mutant Ninja Turtles“. Die Bewerbung blieb aber erfolglos.
Ursprünglich war geplant die Turtles im neuen Film zu Außerirdischen zu machen. Das kam so schlecht bei den Fans an, dass diese Idee wieder verworfen wurde. Im Film gibt es diesbezüglich aber eine Anspielung.
Die Shredder-Sidekicks Bebop und Rocksteady waren in den ersten Scripts des Films enthalten, doch auch diese wurde gestrichen. Sie sollen im geplanten Sequel aber auftauchen.
Der Vorwurf des Rassismus musste sich Michelangelo von „Teenage Mutant Ninja Turtles“ gefallen lassen. Dieser hatte in den ersten Entwürfen nämlich eine dicke Goldkette um den Hals – Gangsta-Style. Diese wurde allerdings später entfernt und gegen einen Muschelkette ersetzt.
Es gibt zwei Reminiszenzen an die Comedyserie „Arrested Development“ in „Teenage Mutant Ninja Turtles“. Als Kameraman Vern (Will Arnett, der in der Serie Gob Bluth spielt) daheim sich ein Sandwich macht, dann nutzt er dieselben Zutaten, die er auch immer in „Arrested Development“ nimmt. Dazu hört man im Hintergrund einen Song von George Michael. Der Name George Michael spielt eine gewichtige Rolle in „Arrested Development“.
Kevin Eastman hat im Film einen Cameo als Doktor.
„Teenage Mutant Ninja Turtles“ ist neben „Turtles 2“ erst der zweite Film, der ohne die Figur von Casey Jones auskommt. Casey, der in den alten Filmen von Elias Koteas („Shutter Island“) verkörpert wird, ist ein verbrecherjagender Rowdy, der mit Eishockeymaske (Jason Vorhees lässt grüßen) und –Schläger für Recht und Ordnung sorgt und zu Beginn den Turtles in die Quere kommt. Nach und nach werden die Kröten und er aber Freunde und Casey kommt sogar mit April O’Neil zusammen. Ob Casey Jones im geplanten Sequel seine Rückkehr feiern wird, ist noch nicht bekannt. 2011 entstand ein Independent-Kurzfilm mit ihm als Protagonist. Titel: „Casey Jones: The Movie“.
Die Turtles wurden nach bekannten, italienischen Künstlern der Renaissance benannt. Dabei unterlief den Machern aber ein Rechtschreibfehler. Statt Michelangelo schrieben sie Michaelangelo. Dieser Name setzt sich durch. Erst 2003 wurde dies korrigiert, was bei vielen Fans aber nicht sonderlich gut ankam.
In den originalen Comics war Splinter die Hausratte eines weisen Ninjameisters. Diese Geschichte wurde auch in „Turtles“ aufgegriffen. In den Serien sowie in „Teenage Mutant Ninja Turtles“ erhielt Splinter neue Background-Stories. In der Trickserie von 1987 war Splinter selbst einst ein Mensch, der zum Risennager mutierte, als er mit dem Ooze in Verbindung kam, der die vier Babyschildkröten zu mutierten Amphibien werden ließ.
Nach dem großen Erfolg des ersten Realfilms, wurden nicht nur zwei Sequels produziert, sondern auch eine kurzlebige TV-Serie. Diese besitzt eine Besonderheit: einen weiblichen Turtle. Die gute Kröte heißt Venus und war blau maskiert. Da sie nicht sonderlich gut ankam (wie die gesamte Serie) wurde sie kurzerhand aus bereits gedrehten Episoden heraus geschnitten. Peter Laird und Kevin Eastman waren dafür sehr dankbar, denn sie hassten die Turtle-Frau.
In der aktuell laufenden Trickserie von Nickelodeon sagen die Turtles nicht mehr „Cowabunga“, sondern „Booyakasha“. Ciro Neili, der Produzent der Serie, meinte dazu, dass der alte Ausruf sicherlich den Weg in die Serie finden wird, allerdings sei dafür noch Zeit.
Der Soundtrack von „Turtles 2“ war recht erfolgreich, was daran lag, dass er damalige Erfolgsrapper Vanilla Ice mit dem „Ninja Rap“ einen Song beisteuerte, den er sogar persönlich im Film performt.
2012 tauchte ein Script von „Teenage Mutant Ninja Turtles“ in den Weiten des Internets auf. Fans zerrissen das Drehbuch und verlangten von Michael Bay, dass ein neues Script für den Film geschrieben werden sollte. Was die Fans in ihren Hass nicht beachteten war, dass dieses Drehbuch lange vorm Produktionsstart bereits von den Filmmachern ausgesondert wurde, weil es zu schlecht war.