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Das 19. Japan Filmfest Hamburg

von Levin Günther

Inhalt:
Vier Frauen, die nicht nur gut mit Gewehr und Schwert umgehen können, sondern auch (nach einiger Übung) Teleportation und Kampfkunst beherrschen – eines haben sie alle gemeinsam: Sollten ihre Gefühle sie überwältigen, erscheint in ihrer Pupille eine Rose. Aber wann werden derart starke Frauen schon von ihren Gefühlen überwältigt?

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Fazit aus Smoolis Kritik:
"Dream Theater" ist der erste von insgesamt sieben Volumes von Kurzfilmen, die sich mit kämpferischen Schwestern auseinandersetzen. In Dream Theater ist dabei bereits im Titelbild deutlich, worum es geht. Über einer glitzernden Großstadt in der Nacht schwebt die Kamera; ein Mini-Eiffelturm-Verschnitt ragt in die Höhe. Der glitzernde Phallus wird vom pinken Titel überdeckt und erlischt schließlich. Der Kampf der Geschlechter ist hier Programm. Ein Geschäftsmann besucht eine weit ausgebuchte Domina, die ihren Kunden Nahtod-Folter-Erfahrungen anbietet. Die Frau wäre quasi an der Macht, bis Regisseur Kazuhisa Yusa das Spielchen umdreht. Auf eine abgefahrene Art und Weise ist dieser Film wie ein Wutanfall auf die stoisch maskulin-fixierte japanische Gesellschaft. Eine perverse Gesellschaft, in der Männer Lust empfinden, wenn sie Gewalt (Macht) ausführen oder „Gewalt“ (Scheinmacht) an ihnen ausgeführt wird. Frauen, und seien sie noch so stark, werden dabei systematisch zu Werkzeugen degradiert.

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