„Deadbeat“. Nie gehört? Wie schade, denn diese komödiantische Mysteryserie bietet viel zum gern und lieb haben, vor allem die Hauptfigur. Warum ihr der Serie eine Chance geben solltet, verrät unsere Kritik zur zweiten Staffel.
Story
Auftragsmedium Pac ist zurück und weitere Komplikationen erschweren sein sonst eher glückloses Kiffer-Dasein. Es funkt zwischen ihm und seiner kürzlich verstorbenen Assistentin Sue. Pac weiß was sie davon abhält ins Jenseits überzutreten. Um sie nicht zu verlieren behält er ihr Geheimnis für sich. Seine Rivalin – das bekannte Medium Camomile White – erfährt jedoch davon und versucht ihn zu erpressen …
Kritik
Nicht nur Amazon und Netflix produzieren eigene Serien. Auch der hierzulande eher unbekannte Streamingdienst Hulu hat sich daran versucht. Herausgekommen ist u.a. Deadbeat, eine Comedyserie rund um Kevin "Pac" Pacalioglu (Tyler Labine, Tucker & Dale vs Evil), der Geister sehen kann und ihnen verhilft ihren Weg ins Licht zu finden. Doch Pac ist nicht nur ein Medium, sondern auch ein naiver Kiffer, der sich durch seine Gutmütigkeit immer wieder selbst in die Bredouille bringt. Das ist dann auch meist der narrative Antrieb hinter den einzelnen Folgen. Doch Achtung, auch wenn es so scheint, als würde Deadbeat nicht der horizontalen Erzählformel folgen, greift die Serie dennoch immer wieder und manchmal sogar sehr überraschend vergangen Ereignisse auf.
Dass die Macher dabei nie voll ins Dramatische abdriften, ihrer Komik immer wieder Ausbrüche aus dem Absurden gönnen und Hauptdarsteller Labine voll in seiner Rolle aufgeht, sorgt dafür, dass auch die zweite Staffel charmante sowie kurzweilige Unterhaltung bietet. Die nutzt sich zwar relativ schnell ab, aber die 13 Folgen á ca. 20 Minuten sorgen dafür, dass die Übersättigung erst relativ spät einsetzt und selbst dann, sollte einem Kevin so sehr ans Herz gewachsen sein, dass einem die eine oder andere repetitive Situation nicht allzu sehr stört.
Aufgewertet wird Deadbeat darüber hinaus zum einen durch einige Gaststars, wie etwa Danny DeVito als hipper Trendfrisör, der früher einmal ein Sektenguru war oder James Franco, der als Exhibitionist Mr. Penis (!!!) in einer Folge für Trouble sorgt. Des Weiteren gibt es auch immer wieder Geschichten, die lässig und ohne großes Aufsehen sogar eine hübsche Whodunit-Story erzählen, oder bekannte Filme parodieren.
Wenn die zweite Staffel schließlich endet (es gibt noch eine dritte, finale Season) und Medium Kev irgendwie wieder alleine da steht, dann kommt das Gefühl auf, diesen liebenswerten Pummel einmal kräftig drücken zu wollen. Warum auch nicht, solche Typen wie ihn gibt es aktuell in der Serienlandschaft viel zu selten.
Die Blu-ray
Schimpf und Schande. Staffel 2 bietet im Bonusbereich keinerlei Specials. Wie schön wäre ein Audiokommentar oder ein Blick hinter die Kulissen gewesen. Auch Interviews hätten sicherlich einen interessanten Blick auf die Serie, bzw. diese Staffel gewährt. Tja, leider gibt es nichts davon. Dafür bietet die BD aus dem Hause Studiocanal (im Handel erhältlich) eine gute Bild und Tonqualität sowie deutsche Untertitel.
Fazit
Es ist schon bitter, dass solch eine charmante, liebenswerte und humorvolle Serie hierzulande nicht bekannter ist, denn hinter ihrem Blödel-Image versteckt sich eine gut geschriebenen wie gespielte Serie, die immer wieder mit ihrer eigenen Qualität zu überraschen weiß. Ein Geheimtipp mit viel Herz.