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Der große Jahresrückblick der MB-Redaktion für 2014

von Sebastian Stumbek

DIE TOP 10 FILME 2014:

1. Grand Budapest Hotel
Wes Anderson finde ich so schon ziemlich gut, in Grand Budapest Hotel
kommt allerdings noch Ralph Fiennes in schauspielerischer Höchstleistung dazu. Der Film sollte wirklich sehr, sehr dringend einen Oscar bekommen.

2. Interstellar
Je nun, zwischendrin ist er vielleicht etwas kitschig und wie sinnig die Handlung in all ihren Details ist, darüber lässt sich vielleicht auch streiten, aber insgesamt fand ich den Film klasse. Gut gelungene Gags und „2001“-Anspielungen, spannende und rührende Szenen, eine positive Grundaussage und vor allem: Richtig phänomenal gut aussehende Weltraumszenen! Die ganzen Planeten, schwarzen Löcher und Wurmlöcher sehen so grandios aus, dass einem mitunter schon fast schwindlig wird. Nolan hat bewiesen, dass man kein 3D braucht um optisch wirklich eindrucksvolles Kino zu machen.

3. Guardians of the Galaxy
Mehr muss eigentlich nicht gesagt werden: https://www.youtube.com/watch?v=nkr77jE5GFY

4. The Wolf of Wall Street
Es ist erfrischend zu sehen, dass Scorsese auf seine alten Tage noch neue Tricks lernt. Einfach mal die moralische Botschaft weglassen? Wieso nicht. Gerade wenn man den Film als Komödie ansieht, funktioniert das ganz fantastisch! Die Szene mit Di Caprio und Hill beim Lunch ist einfach hammerwitzig.

5. Planet der Affen Revolution
Für einen Blockbuster war „Revolution“ einfach ungewöhnlich intelligent, politisch und vor allem ist das CGI gut inszeniert worden: Statt tönender Explosionen die ganze Zeit, gibt es hier einige rasante Action-Szenen, die allerdings einen angemessenen Zeitraum im Film einnehmen, anstatt den ganzen Film darzustellen.

6. The Lego Movie
Eben das, was ich mir von „Muppets Most Wanted“ erwartet hatte, bekam ich dann von einem Film, an den ich eigentlich gar keine Erwartungen hatte. Der Lego-Film war erstaunlich kurzlebig, lustig und voller sympathischer Charaktere. Da kann ich auch problemlos drüber hinweg sehen, dass der heilige St. Batman durch den Kakau gezogen wird.

7. Der Richter
Bei vielen Kritikern ist er ja nicht gerade berauschend angekommen, ich persönlich saß knapp 2h 20 min vor einem großartig gefilmten und erzählten Vater-Sohn-Drama, dass nicht immer ganz überraschend verlief, aber zu keinem Zeitpunkt weniger als meine volle Aufmerksamkeit bekommen hat.

8. The Babadook
Auf der Seite wurde der Film ja schon des Öfteren hoch gelobt und da darf er natürlich auch hier nicht fehlen. Ich wette bei den anderen taucht er auch auf der einen oder anderen Liste auf. Horror ain't dead yet!

9. Supremacy
Ich hatte ja schon zum Fantasy Filmfest die Kritik geschrieben, aber leider ist dieser Hammerstreifen immer noch nicht wirklich veröffentlicht. Haltet ruhig die Augen offen, sobald er in die Kinos kommt. Es lohnt sich.

10. Secret Life of Walter Mitty
Einfach ein schöner Film, der zeigt, dass Ben Stiller in der Kombination Regisseur und Hauptdarsteller mehr aus sich herausholen kann, als man ihm in beiden Aspekten zugetraut hätte.


DIE MOST HATED 8 FILME 2014:

1. Sin City 2
Endlich mal wieder eine Fortsetzung, die die Welt hätte gebrauchen können. „Können“, wenn da nicht die schlecht mit einander verschachtelten und total pointenlosen Episoden aus Sin City gewesen wären. Optisch kann der Film zwischendrin einiges, aber anstatt selbstbewusst einen eigenen Stil zu halten, wie es Teil 1 getan hat,
gibt es nur eine Menge typischen Sequel-Bockmist. Einfach etwas langweilig und enttäuschend, allerdings habe ich aus dem Film eine wichtige Erkenntnis gewonnen: Rodriguez braucht einen Co-Regisseur, der ihm die Hand hält und gelegentlich auch mal auf die Finger klopft. Am besten Tarantino. Mit dem zusammen kommen dann Sachen zustande wie „Desperado“, „From Dusk Till Dawn“ oder „Sin City“... Ohne so jemanden bekommen wir langweiligen Mist wie „Machete Kills“.

2. Transcendence
„Hey, Johnny Depp spielt mal wieder etwas anderes als eine Abwandlung von Hunter S. Thompson! Das könnte ja Spitze werden!“, dachte ich mir. Falsch gedacht. Zwischendrin sieht der Film zwar fantastisch aus und hat eine interessante Grundidee, bezieht dann aber so polemisch dazu Stellung, dass einem die Moralkeule mitten durchs Gesicht und zum Hinterkopf wieder rausgebrettert wird.

3. Muppets Most Wanted
Ich liebe die Muppets. Die geisteskranken Handpuppen sprechen mein inneres Kind auf eine direkte und erfolgreiche Art an, wie kaum sonst etwas. Die Quote der richtig guten Muppet-Filme ist allerdings leider um die fünzig Prozent Marke. Jason Segels „The Muppets“ von 2011 war dabei wieder ein klarer Punkt für die guten Muppets. Die Fortsetzung hat das Ganze mit einem überbemühten Plot, schwachen Cameos und nur wenig guten Lachern wieder zurückgerissen.

4. Wolfcop
Mit „Ankle Biters“ wohl einer der schrecklichsten und langweiligsten Horrorfilme überhaupt. Wenn man den Titel liest, denkt man sich vielleicht, das könnte witzig werden. Aber in den Worten des großen Admiral Ackbar: „Das ist eine Falle!“

5. Teenage Mutant Ninja Turtles
Es gibt vieles was man an TMNT kritisieren könnte. Mein Hauptkritikpunkt ist aber etwas weniger gängig: Er ist einfach nicht schlecht genug gewesen! Wenn es das lächerliche Kotstullenfestival gewesen wäre, dass bereits im Vorfeld erwartet wurde, dann hätte der Film immer noch eine passable Option abgegeben, wenn man mit Freunden und ein paar Bier auf der Couch rumflacken und eine Projektionsfläche für flache Sprüche und dumme Witze braucht. TMNT ist allerdings nichtmal das gewesen, sondern einfach nur langweilig. Gelegentlich musste man mal die Augenbrauen zusammen ziehen, aber das war auch schon das höchste der Gefühle.

6. Hobbit – Schlacht der fünf Heere
Der Film ist nur anstandshalber auf der Liste. Wirklich schrecklich fand ich ihn nämlich gar nicht. Besser als „Smaugs Einöde“ allemal. Enttäuschend ist es allerdings, dass das endgültige Ende der Mittelerde-Filme eher mit einem müden Schulterzucken quittiert werden kann, als mit einem Begeisterungssturm, wie es hätte sein müssen.

7. Eyjafjallajökull
Eine meiner ersten Aufträge von Moviebreak... Leider kommt da keine Nostalgie auf. Das Ganze war so ein unerträglicher und sterbenslangweiliger Humbug, dass sich schwächere Geister davon vielleicht schon ins Bockshorn hätten jagen lassen.

8. Godzilla
Drei einfache Schritte um aus Godzilla einen wesentlich besseren Film zu machen: 1. Um Himmels Willen, tötet nicht Brian Cranston, sondern macht aus ihm eine Art Captain Ahab, der jahrzentelang nach dem Monster gesucht hat, dass für den Tod seiner Frau verantwortlich ist. Im Laufe der Geschichte erkennt er in Godzilla jedoch erst ein
notwendiges Übel um am Ende sogar noch Respekt für das Ungetüm zu entwickeln. 2. Vergesst „Kick-Ass“ und seine Familie, deren gesamter Plot auf Pech und schlechten Entscheidungen basiert. 3. Es wäre okay, die Monster gelegentlich mal zu zeigen und nicht nur zwei Stunden darauf hin zu teasen.

Ich breche hier ab, um dem unverblümten Optimisten in meinem Inneren freien Lauf zu lassen und zu sagen, dass es doch ein gutes Kinojahr 2014 war und dass ich ab hier nur noch auf hohem (noch höherem?) Niveau jammern würde. Vielleicht habe ich auch nur aus purem Zufall noch Schlimmeres gemieden, jedenfalls schätze ich mich recht
glücklich nicht mit 10 ganz schlechten Filmen aus diesem Jahr aufwarten zu können.

GEHEIMTIPPS AUS DEM JAHR 2014:


1. Suburban Gothic
In Idee und Optik ist der Film vielleicht ein bisschen zu trashig um richtig mainstreamig zu werden, allerdings lebt die Komödie in erster Linie von seinen Dialogen und die sind wirklich extrem trocken und lustig.

2. Justice League: War
Ein kleines Schlusslicht, dass all die Comic-Fans da draußen dran erinnern soll, dass Marvel zwar die Kino-Szene gut im Griff hat, aber die Comic-Verfilmungen von DC wirklich nicht zu verachten sind. Wenn die geplanten Justice League Filme auch nur eine ähnliche Qualität haben, kann man zufrieden sein.

3. Starry Eyes
Genau wie The Babadook ein Beweis dafür, dass es noch gute Horrofilme gibt, allerdings habe ich von dem noch nicht gehört, dass er einen Kinostart in Deutschland bekommt.

DIE MOST WANTED FILME 2015:


1. Avengers – Age of Ultron
2. Star Wars – The Force Awakens
3. James Bond 007 – Spectre
4. Ant-Man
5. Rock the Kasbah

Bei mir sind es deutlich weniger als 10, aber das liegt mitunter daran, wie enttäuschend wenig Filme es gibt, die nicht Remakes, Reboots, Sequels, Prequels oder Adaptionen sind. Gelegentlich auch mal alles gleichzeitig.


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