Der Wonnemonat Mai begann gleich wonnig und zwar mit Get Out, dem kleinen satirischen Horrorfilm von Komiker Jordan Peele, der in den USA ein Riesenhit wurde und dort hauptsächlich glänzende Kritiken erhielt. So auch bei uns. Der Film über einen Afroamerikaner, der übers Wochenende bei den Eltern seiner weißen Freundin eingeladen wurde, bekam in unserer Kritik stolze 8 Punkte. Grund genug sich den Film jetzt endlich einmal anzusehen. Falls noch mehr Überredungskunst nötig ist, hier unser Fazit:
"Eine wunderbare Melange aus Horror, Humor und gesellschaftlicher Bestandsaufnahme. Regisseur Peele versteht es wirklich gut Unwohlsein, Unerklärliches und urigen Grusel-Topos miteinander zu vereinen. „Get Out“ ist spannend, atmosphärisch, amüsant und sehr eigen. Ein Film der seinen Erfolg absolut verdient hat."
Der erste große Blockbuster im Mai war hingegen kein Horrorfilm, sondern ein waschechtes Fantasyabenteuer: King Arthur: Legend of the Sword von Regisseur Guy Ritchie. Der Film kam beim Publikum aber nicht sonderlich gut an, so dass wir es uns wohl abschminken können, dass die vorher angekündigten Sequels wirklich kommen. In unserer Kritik zeigten wir uns vom Spektakel nicht übermäßig begeistert, mit 6,5 Punkten war Ritchies erster Fantasyfilm aber auch kein Reinfall. Hier eine Kostprobe aus unserer Kritik:
" [...] leider weiß auch ein Profi nicht immer wann Schluss ist, denn während die Zeitraffer eingangs sehr amüsant waren, läuft spätestens mit der dutzendsten Zeitlupe das Maß der Toleranz über. In pathosreichen Szenen muss hier noch mehr Pathos durch etliche Zeitlupen draufgesetzt werden. Hier wurde etwas zu dick aufgetragen. Doch abgesehen von diesen kleinen Mankos bietet der Film ein gutes Tempo. Die Dialoge dauern nie zu lange und haben den typischen Unterton eines Ritchie-Films und durch die raffiniert gefilmten Kampf- und Fluchtsequenzen verliert man hier und da zwar mal den Überblick, aber trotzdem macht es Spaß der wilden Action zu folgen. Diese ist besonders gegen Ende hin ein nahezu einziges Effektgewitter, jedoch ist dieses noch zu ertragen [..]"
Im Mai meldete sich auch endlich das Alien-Franchise mit Alien: Covenant zurück. Nicht gerade wenige hatten große Hoffnungen in die Fortsetzung von Prometheus - Dunkle Zeichen. Jetzt, mit einigen Monat Abstand ist es aber wohl endgültig so, dass nur wenige mit dem Film von Ridley Scott etwas anfangen können. Manchmal sollte man ein Mysterium einfach nicht aufdecken. Für gut gemeinte 5 Punkte in unserer Kritik hat es aber dennoch gereicht. Hier das Fazit:
"Wer bereits Gefallen an "Prometheus" fand, wird möglicherweise auch mit "Covenant" warm. Jedoch erbt der Film eine Vielzahl der Probleme, die bereits den Vorgänger plagten. Diese finden sich vor allem in der Narrative, die in "Covenant" nun derart viele Antworten zu geben versucht, dass die Reihe immer mehr von ihrer mystischen Faszination verliert."
Nun gut, hier und da sind wir oft einer Meinung mit dem allgemeinen Kanon. Bei Pirates of the Caribbean: Salazars Rache hingegen schipperten wir gegen den Strom, denn auch wenn viele den fünften Teil mit Hohn und Spott überzogen, konnten wir etwas mit dem neuen Film des Franchise anfangen. Wir hissten mutig 7 Punkte auf unserem Bewertungsmast und ließen die Kritik zum Film mit folgendem Fazit enden:
"Captain Jack Sparrow gelingt nach jahrelanger Abwesenheit ein gelungenes Comeback. "Pirates of the Caribbean: Salazars Rache" ist ein über weite Strecken sehr spaßiges, buntes und stark inszeniertes Abenteuer, das Fans der Reihe und Freunden von großem Blockbusterkino reichlich Spaß bereiten sollte."
Ebenfalls recht gut schnitt der neue Film von Regisseur und Autor Terrence Malick bei uns ab. Genau wie der fünfte Pirates-Teil konnte sich Song to Song bei uns 7 Punkte erobern. Sind wir mit dieser Bewertung etwas besonderes? Nein, natürlich nicht. Es gibt wohl genau so viele Malick-Fans wie -Gegner. Wir gehören wohl zur ersten Kategorie. Für die Fans zum schwelgen und die Hater zum ärgern, hier noch einmal das Fazit zum starbesetzen Film:
" [...] Ein Filmset ist eigentlich eine Monarchie und der Regisseur hat das Sagen. Hier jedoch nimmt Malick sich selbst mehrere Stufen zurück, und begibt sich mit dem Zuschauer gemeinsam auf eine Reise. Seine Darsteller hat er als Spieler dabei, die aus dem Natürlichen das Wahre destillieren sollen. Ob das gelungen ist, muss jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden. Der Autor dieser Zeilen hat darauf noch keine Antwort. Aber er begibt sich auf die Suche."
Diese Filme im Mai waren außerdem sehenswert: National Bird, Nocturama, Beuys und Berlin Syndrome.
Bei diesen Kinostarts wart ihr gut bedient, wenn ihr sie nicht gesehen habt: Churchill, Rückkehr nach Montauk und 5 Frauen.
Die heutige Gewinnspielfrage: Welcher Film war euer Highlight im Mai und warum? (Kategorie: Kommentar)
Autor: Sebastian Groß