Dass Patchwork-Konstellationen das traditionelle Familienmodell abgelöst haben, ist Matthias Glasner augenscheinlich entgangen. So beklagt er den Niedergang eines vermeintlichen Idealzustands, der so reaktionär, elitär und chauvinistisch ist wie die ihm gewidmete Endlos-Elegie. Darin ist Abtreibung immer ein Fehler, die einzige Frau ohne Mann und Kind eine kaputte Alkoholikerin. Gewalt in der Beziehung wird vom Opfer abgesegnet und rassistische Beschimpfungen dienen als Gag - über den im Kinosaal kräftig gelacht wird. Da stirbt man wirklich vor Fremdscham.