Das Originellste an Claire Burgers pseudo-politischem Potpourri ist dessen Affinität zu ausgerechnet jenen Fehlern, die es den Protagonistinnen stellvertretend für die Jugend vorhält. Sämtliche Figuren sind wandelnde Seifenoper-Stereotypen, deren Dialoge nicht hölzern sind, sondern Pressspan. Die Message, die zwischen voyeuristischen Fetisch-Szenen und Schulvorträgen in politischer Weltkunde durchdringt, schwankt zwischen trivial und toxisch: Mobbing-Opfer sind selber schuld, psychische Störungen bloß schlechte Angewohnheiten und Alltagsrassisten harmlos. Das passable Darstellerinnen-Duo ist dagegen machtlos.