Story
Kritik
Staffel zwei von „Dominion“ schließt storytechnisch direkt an Staffel eins an, unterscheidet sich jedoch in einigen signifikanten Punkten von seiner Vorgänger-Season.
Mit dreizehn Episoden und einer Laufzeit von immerhin 548 Minuten ist der zweite Aufguss der Schlacht zwischen Menschen und Engel, um einiges länger ausgefallen als der erste. Dies ist vor allem dadurch spürbar, dass die Drehbuchautoren rund um Vaun Wilmott die recht simple Hauptstory – rettet/tötet Alex – um etliche Nebenplots erweitert haben, die sich dankenswerterweise nicht nur in und um Vega abspielen. Dies trägt dazu bei, dass der episodenübergreifende Spannungsaufbau um einiges besser funktioniert als noch in Season eins. Leider werden interessante Storyfäden jedoch viel zu leichtfertig aus der Hand gegeben beziehungsweise viel zu nebensächlich/vorhersehbar abgehandelt. Welches große Potential in der Serie geschlummert hätte, offenbart die ausgezeichnete Episode Bewilderment of Heart, in der Traum und Realität auf bizarre Weise verschmelzen. Diese Episode ist jedoch bei näherer Betrachtung die einzige, die aus der ansonsten vorherrschenden Durchschnittlichkeit hervorzustechen vermag.
Den spürbarsten Wandel hat „Dominion“ jedoch in Bezug auf den dargelegten Gewaltgrad durchlaufen. Während Staffel Eins zwar durchaus brutale Szenen zu bieten hat, diese aber eher nebensächlich in die Handlung einzubauen versucht, dreht sich in Season zwei alles um Folter, Mord und Totschlag. Diese Entwicklung Richtung blutiger Trash-TV hilft der Serie effektiv dabei von storytechnischen und schauspielerischen Unzulänglichkeiten abzulenken. Es wird durchbohrt, erschossen, verbrannt und zerstückelt, als gäbe es im Windschatten der Apokalypse keinen besseren Zeitvertreib als Gewaltanwendung. Als persönliches Highlight soll an dieser Stelle eine Rückblende Erwähnung finden in der David dem Riesen Goliath mit der Schleuder einen Stein durch den Kopf schießt, als wäre er von einem Gewehr abgefeuert worden.
Auch darstellertechnisch hat sich „Dominion“ in die richtige Richtung weiterentwickelt, wobei das eher mit einigen Nebendarstellern als dem weiterhin farblosen Hauptdarsteller-Ensemble in Zusammenhang gebracht werden muss. Vor allem Luke Allen-Gale als William Whele und Hakeem Kae-Kazim als namenloser Prophet überraschen durch einige wirklich starke Augenblicke. Einen besonders faden Beigeschmack erhält die Serie vor allem dadurch, dass sie mit einem gigantischen Cliffhanger endet, der niemals aufgelöst werden wird, da man die Serie mit Staffel zwei zu Grabe getragen hat.
Fazit
Die zweite Staffel der Syfy Serie „Dominion“ präsentiert sich einfallsreicher, spannender und vor allem blutiger als die ausgesprochen schwache Season eins. Leider wird diese durchwegs positive Entwicklung einerseits durch eine weiterhin extrem sprunghafte und trotzdem jederzeit vorhersehbare Storyline und andererseits durch hoffnungslos überforderte Hauptcharaktere gebremst. Nichtsdestoweniger muss an dieser Stelle klargestellt werden, dass das Team um Vaun Wilmott mit Staffel zwei einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat – nämlich hin zu brutalem Edel-Trash und weg von der Idee Qualitätsfernsehen zu produzieren. Für „Dominion“ ist diese Kehrtwende jedoch zu spät gekommen. Die Serie wurde nach Staffel zwei abgesetzt, ohne die Story auch nur annähernd zu Ende zu erzählen. 5 von 10 abgerissene Engelsschwingen
Blu-ray
Das Bild der Blu-ray von Pandastorm ist gut gelungen. Bildschärfe, Schwarzwert und Kontrast können überzeugen. Sowohl die deutsche als auch die englische Tonspur liegen in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Die Veröffentlichung wird von einigen Deleted Scenes, einer Director’s Cut Episode und einem Booklet (Episodenführer) abgerundet.