Wir haben eingangs auch etwas Wahnsinn versprochen. Diesen gibt es zu Hauf in Frank Capra's "Arsen und Spitzenhäubchen". Zwar steht hier Hauptdarsteller Cary Grant in der Blühte seiner Jahre, seinen beiden älteren Tantchen Abby (Josephine Hall) und Martha (Jean Adair) sind mit dem Alter aber schrullig geworden, wenn das überhaupt den Kern trifft. Sie sind die gute Seele eines Hauses, in welches Grant, erfolgreicher Theaterkritiker, immer wieder gern zurückkehrt. Doch eines Tages muss er entdecken, dass die beiden Damen aus Mitleid ältere, alleinstehende Herren vergiften und sie von Teddy, der sich für Präsident Teddy Roosevelt hält, im Keller verscharren lassen. Ein gutes Dutzend Männer gehen auf die Rechnung der beiden Damen und der nächste liegt schon in der Holzkiste bereit.
Capra gelang hier ein wahrer Klassiker, der in keiner Sammlung fehlen sollte. Sein Mortimer, grandios überspitzt dargestellt von Grant, wehrt und windet sich, hat Schweißperlen auf der Stirn und kann die ganze Situation, in der er sich ausgerechnet an seinem Hochzeitstag wiederfindet, nicht fassen. Ungleich schwieriger macht die Situation das Aufkreuzen seines gefährlichen und steckbrieflich gesuchten Bruders, sowie dessen Helfershelfer. Am Ende hat er sich seine Flitterwochen redlich verdient.