Bildnachweis: © Universal Pictures | Szene aus "Ostwind - Der große Orkan"

Ein wilder Ritt: Kritik zu "Die Filmbox Ostwind 1-5"

von Yuliya Mieland

Inhalt:

Mika und Ostwind sind unzertrennlich – denn Mika spricht die Sprache der Pferde. Ostwind und Mika erleben fünf spannende Abenteuer, die sie vom tiefsten Dickicht des Waldes über das sonnige Andalusien bis hin in eine waghalsige Pferde-Zirkusshow treiben. Im vierten Teil der Reihe ergänzt die impulsive Ari das Zweiergespann und baut eine nicht weniger innige Beziehung zu Ostwind auf.

Kritik:

Ostwind ist der Traum aller kleinen Mädchen, ein wildes ungezähmtes Pferd, das nur das eine besondere Mädchen zähmen kann. Vom ersten bis dritten Teil ist dieses ganz besondere Mädchen Mika (Hanna Binke, Kriegerin), im vierten und fünften Teil bekommt Mika Unterstützung von Ari (Luna Paiano, Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes). Pferdeliebhaber kommen mit der Ostwindbox voll und ganz auf ihre Kosten. Es gibt wunderbare verträumte Slow-Motion Reitaufnahmen, ob nun auf dem Land oder im Wasser und rebellische, missverstandene Teenies, die eigentlich unglaublich brav sind und sogar in ihren destruktiven Phasen noch herzallerliebst wirken. Dann kommen noch Reitwettbewerbe, Dressuren und Bösewichte, die den Reiterhof übernehmen möchten. Natürlich kann Mika und später Ari, die im vierten und fünften Teil zur Hauptfigur avanciert, sich gegen alle Widrigkeiten durchsetzen. Wie soll es auch bei Wohlfühlfilmen für die ganze Familie anders sein? Doch bis dahin gibt es jede Menge kinderfreundliche Aufregung und Reitspaß vor wunderschönen Landschaftskulissen.

Ein wiederkehrendes Motiv ist die besondere spirituelle Verbindung zwischen Mensch und Tier und ihr Zusammenhalt. Auch der positive Einfluss der Pferde auf die Entwicklung verhaltensgestörter Teenager wird problematisiert. Genauso wie Profitgier und Tierquälerei, wobei es natürlich unmöglich ist solche Szenen zu drehen, ohne den Tieren etwas abzuverlangen. Man kann deshalb nur hoffen, dass bei den Dreharbeiten auf das Wohlergehen der Tiere geachtet wurde. Eigentlich sollte es der Fall gewesen sein, weil man gleich mehrere Pferde eingesetzt hat, die alle Ostwind verkörperten, im vierten Teil waren es sogar 6 Pferde. So konnten die Tiere sich immerhin zwischendurch erholen. Es waren natürlich auch immer erfahrene Tiertrainer vor Ort, die für die Stunts verantwortlich waren. Die Pferde bekamen sogar ihre eigene Maskenbildnerin und sehen tatsächlich in allen Filmen makellos aus. Sowohl Tiere als auch Menschen werden hier optisch perfekt in Szene gesetzt.

Bei der Ostwindreihe darf natürlich auch ein freundlicher Großvater (Tilo Prückner, Kleine Ziege, sturer Bock) nicht fehlen, der im Stil von Mr. Miyagi aus Karate Kid wichtige Lebensweisheiten verpackt in einer Reitlektion lehrt. Selbstverständlich lernen die Mädchen ihre Lektionen blitzschnell und sind von Natur aus hervorragende Reiterinnen, die schon nach ein paar Montage-Szenen einige Tricks auf Lager haben. Es muss natürlich allen Zuschauern klar sein, dass die Ostwind-Reihe keinen Anspruch darauf erhebt, realistisch darzustellen, wie lange man wirklich braucht, um so exzellent reiten zu können. Und genauso wie Daniel-san aus Karate Kid im echten Leben nach ein paar „Auftragen und Polieren-Übungen“ bei einem Karatewettbewerb ordentlich vermöbelt worden wäre, hätten auch Mika und Ari im echten Leben ein Problem, wenn sie ohne Erfahrung auf ein ungezähmtes Pferd steigen würden. Aber Filme sind dazu da, um uns träumen zu lassen und Ostwind lässt die Träume aller Mädchen wahr werden, die es kaum abwarten können, mit ihrem Pferd in den Sonnenuntergang zu reiten.

Jeder Film der Reihe enthält eine schöne lehrreiche Geschichte, Situationskomik, Intrigen und Teenager, die gemeinsam mit Ostwind jedes noch so großes Problem lösen können. Die Stärke der Filmreihe liegt allerdings nicht in den einzelnen Geschichten, sondern in den schönen Reitaufnahmen mit ihrer ansprechenden Optik. Gerade wenn Mika auf dem Pferd sitzt und reitet und ihre roten Haare in Slow-Motion durch die Gegend wehen, hat man das Gefühl, als würde man die frische Brise an seinem eigenen Leib spüren. Für die ersten 3 Teile ist übrigens die  Regisseurin Katja von Garnier (Fly) verantwortlich. Ihre Intention war, die Hommage an die Schönheit und Kraft der Pferde filmisch umzusetzen und das ist ihr durchaus gelungen. Im vierten Teil übernahm Theresa von Eltz (4 Könige) die Regie und im letzten Teil durfte Lea Schmidbauer (Jagdsaison), die Drehbuchautorin der ganzen Ostwind-Filmreihe und Autorin der letzten sechs Ostwind-Bücher, höchstpersönlich ihre Visionen zum Leben erwecken und das Ostwind-Abenteuer würdig zu Ende führen.

Fazit:

"Ostwind 1-5" ist eine optisch schöne Filmreihe, die mit verträumten Slow-Motion-Reitaufnahmen vor schöner Naturkulisse verzaubert. Die Filme lassen die Träume aller kleinen Mädchen wahr werden, die von ihrem eigenen Pferd und spaßigen Abenteuern mit ihrem tierischen besten Freund träumen. Man sollte sich natürlich dessen bewusst sein, dass die Filmreihe fiktiv ist und, dass man als Reitanfänger nicht solche Stunts vollbringen kann, wie die beiden Mädchen in den Filmen. Ein bewusster und vorsichtiger Umgang mit den Tieren ist im wahren Leben sehr wichtig. Das kommt zwar auch zum Vorschein, aber die Hauptfiguren erlernen das Reiten trotzdem quasi in Sekundenschnelle. Das ist natürlich nur ein schönes Märchen, das zwar zeigt, was alles möglich ist, aber aus dramaturgischen Gründen nicht offenbart, wie viele Jahre man in Wirklichkeit braucht, um so gut reiten zu können.

Technischer Part:

Constantin Film
veröffentlichte die DVD Filmbox Ostwind 1-5 am 02.06.2022 in hervorragender Bild- und Tonqualität auf Deutsch (in Dolby Digital 5.1 und Dolby Digital 2.0) mit einer Hörfilmfassung (in Dolby Digital 2.0) mit deutschen Untertiteln und englischen Untertiteln für Hörgeschädigte. Es sind zahlreiche Bonusmaterialien vorhanden:

Ostwind - Zusammen sind wir frei


Darsteller und Regisseurin über ihre Arbeit
Setrundgang
Pferde & Action
Mikas Welt
Weltpremiere Frankfurt am Main
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Blick hinter die Kulissen
Trailer „Ostwind“
Teaser „Fünf Freunde 3“
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Die Story
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