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Game of Thrones Season 3

von Kadir Güngör

„All men should keep their word, kings most of all.“

Robb Starks Handlungsstrang fiel in der zweiten Staffel etwas flach, doch war es absolut nötiger Setup für diese Staffel, in der Robb (Richard Madden) und Catelyn (Michelle Fairley) im Mittelpunkt stehen. Der 'King in the North', der nach seiner Vermählung mit Talisa (Oona Chaplin) sein Heiratsabkommen mit Walder Frey (David Bradley) gebrochen hat, steht trotz all seiner Siege auf dem Schlachtfeld mit dem Rücken zur Wand. Vor allem nach der Allianz der Lannisters mit den Tyrells, die den Nordmännern nicht nur zahlenmäßig haushoch überlegen sind, sondern durch all das Gold des reichsten Hauses Lannister (und dem zweit-reichsten Haus Tyrell) quasi unbegrenzte Ressourcen verfügen, steht es nicht gut um den 'Young Wolf'. Dabei sind es die Tugenden, wie Liebe und Ehre, aufgrund welcher die Starks das Lieblingshaus des Publikums bilden und mit absoluter Konsequenz nach diesen Werten leben, genau der Grund, weshalb eben jenes Haus den Krieg verliert. Dass der ehrbarste Mensch der gesamten Serie, Ned Stark, der die Welt nur in schwarz und in weiß sehen konnte und Ehre, Loyalität, Gerechtigkeit über alles andere stellte, unter allen Spielern im Spiel um den Thron als allererster den Kopf verlor, spricht Bände. Das Spiel um den Thron hat keine Regeln, an die man sich halten könnte. Der Code der Assassinen in der Videospiel-Reihe „Assassin's Creed“ passt auf den Spiel um den Thron, wie die Faust aufs Auge: „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.“. Die „Moral“, die Robb Stark als Regeln interpretiert, ist eine Fehleinschätzung. Trotz all seinen Errungenschaften auf dem Schlachtfeld, sind es kleine politische Kniffe des Lord Tywin, der den Unwillen der Starks, mit dreckigen Mitteln zu spielen, für sich nutzt, die den König des Nordens langsam aber sicher in die Knie zwingen. In der realen Welt des „Game of Thrones“ gibt es Konsequenzen auf ungünstige Entscheidungen, die unweigerlich eintreten werden. Wie im realen Leben, kommt der am weitesten, der das Wohl anderer nicht achtet und auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Sowohl Richard Madden als auch Michelle Fairley vollbringen ihr Schauspiel nach wie vor auf allerhöchstem Niveau. Die Neuzugänge Clive Russell als Brynden 'Blackfish' Tully und Tobias Menzies als Edmure Tully werden ordentlich vorgestellt und erhalten viel Charaktertiefe, wobei vor allem Blackfish mit seiner unorthodoxen und autoritären, aber doch sehr liebevollen Art sich sofort einen Platz im Herz des Zuschauers zu krallen weiß. Anzumerken ist, dass die Figur der Talisa eine Erfindung der Drehbuchautoren ist und in den Büchern gar nicht vorkommt. Im Originalstoff heiratet Robb Stark eine Frau aus Westeros, die allerdings weder interessant ist, nocht wichtig zu sein erscheint. Somit ist der stärkere Fokus auf Robbs Frau eine sehr willkommene Änderung in der TV-Serie.

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