Bildnachweis: © HBO: Geselliges Zusammensein in der Arena

Game of Thrones - Staffel 5 - Kritik

von Sandra Scholz

So ziemlich alles andere. Einige Figuren haben verdammt spannende Geschichten bekommen. Das Aufeinandertreffen von Tyrion und Danaerys, auf das beinahe die ganze Staffel hingearbeitet wurde, war episch, wenn auch kurzlebig. Cersei dabei zuzusehen, wie sie ihre ganz eigenen Ränke schmiedet, nur um dann so richtig auf die Schnauze zu fallen hatte ebenfalls episches Ausmaß. Das in mehrfacher Hinsicht krasse Finale gehörte aber in der fünften Staffel dem Norden. Mit „Hardhome“, der achten Folge, ging es endlich mal so richtig zur Sache. Nach 48 Folgen Warterei auf den Winter können wir nun endlich behaupten „Winter is here“. Und verdammt eindrucksvoll ist er noch dazu. Da quollen die Zombiehorden nur so über die Klippen, die Toten blieben nicht lange tot und aus der diffusen Bedrohung hinter der Mauer wurde endlich einmal richtiger, ungeschönter, eisig kalter Horror. Dass es mit Jon Snow dann (vorerst) kein gutes Ende nahm…. Nun ja. Sympathische Figuren hatten es schon immer schwer in Westeros.

Und natürlich sieht auch die fünfte Staffel wieder außerordentlich gut aus. Hier und da ist das CGI zwar ein wenig sprunghaft, vor allem wenn Drachen (oder Sand Snakes) involviert sind. Doch insgesamt ist zu sehen, dass das Budget jährlich steigt. Auch der Soundtrack von Ramin Djawadi bleibt auf konstant hohem Niveau. Es ist wirklich faszinierend zu hören, wie er immer wieder neue Variationen für eigentlich schon bekannte Melodien findet. Ein völlig unterschätzter Komponist.

Alles in allem bleibt "Game of Thrones" natürlich eine verdammt starke Serie. Selbst schwache Episoden sind immernoch Meilen über dem, was teilweise sonst im Fernsehen läuft. Verbesserungsbedarf besteht aber ebenfalls. Für die weiteren Staffeln wäre eine minimal straffere Handlung wünschenswert, möglichst ohne dafür die Hälfte aller Figuren zu opfern. Doch am Ende saßen die großen Momente, es gab ein paar harte Schläge in die Magengrube, die Optik war wieder einmal hinreissend und zehn Folgen erweisen sich, zumindest über den bisherigen Verlauf der Serie, klar als zu wenig.

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