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"Intruders" Kritik Staffel 1

von Kuehne Kuehne

Inhalt:

Das Leben von Ex-Cop Jack Whelan (John Simm) wird komplett auf den Kopf gestellt, als ihn ein früherer Schulfreund bittet, bei einem Mordfall zu helfen, und plötzlich seine Frau Amy (Mira Sorvino) spurlos verschwindet. Gleichzeitig reist der düstere Agent Richard Shepherd (James Frain) durch das Land und führt eine ganze Reihe von Exekutionen aus. Sein nächstes Ziel ist das 9-jährige Mädchen Madison (Millie Bobby Brown), das von zu Hause weggelaufen ist und von einem dunklen Geist besessen zu sein scheint. Auf der Suche nach seiner Frau stößt Jack auf den Geheimbund Qui Reverti, dessen Machenschaften die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft sprengen. Das Ziel von Qui Reverti ist das ewige Leben durch "Geisteswanderung".


Kritik:

Manchmal ist eine Serie zum Scheitern verurteilt, ohne dass man damit hätte rechnen können. Die Weichen für „Intruders“ standen eigentlich gut. Der Cast kann sich sehen lassen, die Story klingt relativ interessant und auch das Team dahinter, insbesondere Glen Morgan (Autor und Produzent von „Final Destination“ und „Akte X“), hat vieles Gutes gemacht. Trotzdem wurde „Intruders“ aufgrund der mäßigen Einschaltquote nach einer Staffel eingestellt. Doch warum genau? Sehen wir mal genauer hin und gucken, ob die Absetzung gerechtfertigt ist oder hier eine weitere gute Serie in der heutigen Vielfalt einfach untergeht.

Liest man den Cast von „Intruders“ findet man viele bekannte Gesichter wieder. Ob es John Simm ist, welcher häufig in Fernsehproduktionen, aber auch in Serien, auftaucht oder auch Serienveteran James Frain. Selbst die Oscarpreisträgerin Mira Sorvino ist dabei. Alle machen ihren Job gut. Am schauspielerischen Talent mangelt es nicht. Selbst die neuen Gesichter wie Millie Bobby Brown überzeugen voll und ganz in ihren Rollen. Eigentlich ist Millie Bobby Brown der heimliche Star der Serie. Sie verkörpert die 9 jährige Madison, welche mit einer Art gespaltener Persönlichkeit kämpft (an dem Punkt soll nicht zu viel verraten werden) und spielt ihre älteren Kollegen in Grund und Boden.


Die Machart selbst ist routiniert und häufig sogar im Noir Stil gedreht. Alles wirkt bedrohlich und selten bekommen wir richtig helle Bilder zu Gesicht. Dies spiegelt die düstere Grundstimmung gut wieder. Auch die minimal eingesetzte Musik tut ihr Übriges. Der Zuschauer wird in eine Art trostlose Welt geworfen. So soll eine Mysteryserie auch sein. Da können sich diverse Genrevertreter noch eine Scheibe von abschneiden.

Die Geschichte selbst ist zwar nicht neu, bietet aber neue Ansätze und interessante Theorien. Die Kulissen, Drehorte und Schauspieler füllen die Szenerie mit Leben und passen fast zu jeder Minute. Doch wenn die Geschichte, die Machart, das Setting und die Schauspieler funktionieren, warum wurde „Intruders“ dann nach gerade einmal acht Folgen abgesetzt? Wo liegt das Manko der Serie? Oder gibt es keins?

Doch gibt es leider. Die sehr komplexe Story wird äußerst langweilig erzählt. „Intruders“ zieht sich wie Kaugummi. Alles wird künstlich in die Länge gezogen. Die Dialoge sind viel zu lang geraten. Dinge die in wenigen Minuten erklärt oder besprochen werden können, werden künstlich aufgebläht. Das Gezeigte zieht sich und somit verliert der Zuschauer schnell das Interesse. Selten sitzt man gefesselt vor dem heimischen Bildschirm. Grundsätzlich ist ja auch nichts gegen eine komplexe Geschichte einzuwenden, doch hier verliert man schnell den Überblick sowie den roten Faden. Viele Geschichten führen erst in den letzten Folgen zusammen, sodass es zu Beginn wie ein wirres Konstrukt wirkt. Tatsächlich nimmt die Geschichte zu späterer Zeit gut an Fahrt auf und die Wege der ganzen Beteiligten kreuzen sich, doch ist bis dahin einfach zu viel Zeit vergangen. Das Interesse an „Intruders“ ist bis dahin bei vielen Zuschauern schon verflogen. Hier ist es ein klarer Nachteil, dass die Macher auf reißerische Effekte oder Szenen verzichtet haben. Zu wenig hält den Zuschauer bei der Stange. Eigentlich passt die ruhige und bedrohliche Erzählweise zur Szenerie, funktioniert im Endeffekt jedoch nicht.

Leider ist somit aus „Intruders“ tatsächlich eine Serie geworden, die getrost in der Versenkung verschwinden kann. Doch kann man hier schlecht einen Schuldigen finden. Die Schauspieler machen ihren Job gut, das Drehbuch passt, jedoch ist die Erzählweise zu langatmig, fast schon langweilig. Wer sich für das Thema interessiert kann und sollte auch einen Blick riskieren, da „Intruders“ grundsätzlich nicht schlecht ist. Vielleicht hilft auch das Wissen, dass es sich um eine ruhigere Erzählweise handelt, sich darauf einzulassen. Alle die nur mal eben einen Blick riskieren möchten werden aber bestimmt enttäuscht sein. Zudem ist es äußerst ärgerlich, dass viele Rätsel nicht aufgelöst werden. Das plötzliche Ende der Serie lässt jeden Zuschauer mit einem Fragezeichen über dem Kopf zurück. So hofft man, dass alle Fragen über die Geheimorganisation gelüftet werden und das Warum, Wieso und Weshalb genauer beleuchtet werden. Dies geschieht durch die Absetzung der Serie leider nicht und somit sind wir dazu verdammt, ahnungslos zu bleiben. Dies ist ein wirklich ärgerlicher Nebenaspekt.


BluRay Extras:

Die BluRay ist äußerst sparsam. Zwar ist das Bild und Ton in Ordnung, wobei es nicht herausragend ist, aber die Extras halten sich in Grenzen. So findet man nur ein kurzes Making Of zur Serie inklusive Interviews mit den Hauptdarstellern sowie dem Team. Damit war es das auch schon. Somit reicht auch die günstigere DVD, sofern man sich die Serie anschaffen möchte. Der Mehrpreis ist eben auch aufgrund des Bildes nicht nötig.

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