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Kampfstern Galactica - Die Spielfilm-Trilogie in der Kritik

von Sascha Wuttke

Inhalt: Eine unendlich scheinende Irrfahrt hat ein Ende - die Galactica und der Konvoi an Überlebenden haben nach über zwanzig Jahren die Erde gefunden. Während Dillon (Barry Van Dyke) und Troy (Kent McCord) als Botschafter auf die Erde geschickt werden und sofort in den Fokus der irdischen Armee rücken, hat zur Befürchtung Commander Adamas (Lorne Greene) ein neu entwickeltes Zylonenkampfschiff ebenfalls die Erde entdeckt. Im Kampf empfindlich getroffen, muss das Schiff notlanden und wird so zur Gefahr für die unterentwickelte menschliche Rasse.

Während sich die Speerspitze der Kampfgeschwader der Galactica personell verändert hatte, blieb Lorne Greene als koryphäes Überbleibsel in seiner Funktion der Serie erhalten. Damit verlor der finale Film der Weltraum-Saga aber auch vieles von seinem Reiz. Die Hauptfiguren Dillon und Troy staksen wie zwei Heilige in der hiesigen Welt herum, und auch der Professor vergleicht deren Ankunft mal schnell mit der doppelten Wiederauferstehung des Messias. Dass die beiden Heilsbringer letztlich ein bisschen wie Dorftrottel agieren, verdanken sie dem etwas albern ausstaffierten Drehbuch. Auch sonst ist sich der Plot nicht für einige Culture Clash-Schenkelklopfer zu schade, die mehr oder weniger gelungen den nötigen Ernst der Geschichte untergraben. Ansonsten blieb noch genügend Platz und Zeit für hochschweifenden Heroismus, und die Zylonenbedrohung sowie die Ausmaße der "Invasion" kommt hier durch die Personifizierung lediglich zweier Einzelcharaktere schlicht zu kurz. Es wurde hier nur getrickst, und ein Einspieler soll die Ausmaße einer drohenden Zerstörung darstellen - das ist einfach zu wenig und hanebüchen präsentiert.

Handwerklich trägt der Trilogie-Abschluss auch schön all die Unzulänglichkeiten des allgemeinen, frühen 80er-TV-Films zutage, und mehr als Szenen einzufangen war hier zumeist nicht drin. Die leicht epochalen Züge der Vorgänger wurden massig eingespart, und so blieben in vielen Szenen kaum etwas anderes als teils unsinnig gesetze Bilder oder formelle Fehler übrig. Da darf man sich noch wenigstens darüber freuen, dass die Wiederverwertung der Ballereien arg zurückgeschraubt wurden und es auch endlich mal ein paar Sekunden Neues zu bestaunen gab. Ansonsten konnte man auf althergebrachte Tricks zurückgreifen, die geldbeutelschonend Illusionen verkauften, was auf heimischem Boden sogar sehr effektiv angewendet werden konnte. Da nimmt man noch nicht mal die DVD-Qualität zur Kenntnis, die wiederum mit den üblichen Annehmlichkeiten ausgestattet ist und schnell in Vergessenheit geraten dürften, wenn man nicht mindestens bedingungsloser Fan der Marke ist.

Auch ungewohnt belanglos die Leistungen des Cast, wobei vieles auch von der schwachbrüstigen Figurenzeichnung abhing. Die Charaktere sind so nichtssagend gestaltet worden, dass man dem Cast auch rein gar nichts an Profil abgewinnen kann, da helfen nicht mal ein paar fremdelnde Zylonen oder gar DJ-Koryphäe Wolfman Jack himself als Gaststar. Im Gegenteil ist das Overacting deutlich bemerkbar, und man vermisst schmerzlich die lieb gewonnenen Charaktere der Anfänge. Die konnten noch wenigstens so etwas wie kontrollierten Enthusiasmus entwickeln, während in diesem Abschluss gerade die Nebendarsteller ständig mit großen Augen durch die Gegend starren. Da kann auch die etwas bemühte Coolness von Barry Van Dyke und Kent McCord nichts mehr retten, denn so ist der Streifen schon längst zur unfreiwillig komischen Lachplatte verkommen.

Fazit: Ein würdiges Finale sieht definitiv nicht aus wie diese dritte Spielfilmauskopplung. Mit Haudrauf-Humor und wirrer Storyentwicklung macht sich der Streifen im Minutentakt lächerlich, und die SciFi-Elemente kommen hier einfach zu kurz, um dem Franchise noch annähernd gerecht zu werden. So markiert der Abschluss einer einst vielversprechenden Spielfilmreihe inklusive TV-Serie einen herben Reinfall in billiger Fernsehmachart.

Wertung 4,5

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