Bildnachweis: Paramount

Limitless - Die komplette Serie - Kritik

von Thomas Repenning

Es klingt verlockend: Mit einer Droge nicht nur alle Sorgen hinter sich lassen, sondern auch so konzentriert und fokussiert arbeiten können, als wenn mal gleichzeitig 100 Gehirne nutzen könnte. Dies war die Grundlage für den Erstlingsroman Stoff (Originaltitel: The Dark Fields) von Autor Alan Glynn, welcher schließlich 2011 unter dem Titel Ohne Limit von Regisseur Neil Burger für das Kino adaptiert wurde. Hier durfte dann Bradley Cooper - gerade auf dem Weg zum Superstar – seine volle Gehirnkapazität ausschöpfen und gleichsam einer großen Verschwörung auf der Spur sein. Zugegeben, eine gewisse Oberflächlichkeit führte dazu, dass der Film niemals eine philosophische oder moralische Tiefe erreichte, die eigentlich so eine Droge aufwerfen würde. Denn was passiert, wenn der Mensch unfehlbar wird? Und zu welchem Preis? Und dennoch: Die Geschichte von Autor Leslie Dixon blieb im Gedächtnis und die Droge NZT-48 hatte noch keinen richtigen Abschluss gefunden. Als schließlich CBS eine Serie, aufbauend auf dem Film von 2011, ankündigte, war daher das Interesse groß. Serienschöpfer Craig Sweeny (Elementary, Medium - Nichts bleibt verborgen) machte sich daran, die Droge nicht nur zurückzuholen, sondern mit FBI Kriminalfällen eine neue Stoßrichtung zu präsentiert. Eine, die nicht nur spannende Unterhaltung bietet, sondern auch wieder die Verschwörung in seinen Mittelpunkt stellt. Dennoch war nach insgesamt 22 Episoden Schluss. Dank Paramount (Universal Pictures) gibt es seit dem 26.01. nun die Möglichkeit einen Blick zu riskieren. Wir sagen euch, ob sich ein Kauf lohnt.

Story

Leben ohne Limits - Brian Finch (Jake McDorman) ist Mitte zwanzig und ziemlich planlos, als er von einem Freund die experimentelle Droge NZT-48 bekommt. Die Droge ermöglicht ihm den Zugriff auf 100 Prozent seiner Gehirnkapazität, wodurch er beeindruckende Fähigkeiten entwickelt. Schnell wird so die ehrgeizige FBI-Agentin Rebecca Harris (Jennifer Carpenter) auf Brian aufmerksam und sie beschließt, die Wirkung der Droge für die Lösung ihrer Fälle zu nutzen. Brian will jedoch auch herausfinden, woher die Droge kommt und warum er als einziger gegen ihre tödlichen Nebenwirkungen immun zu sein scheint. Der mysteriöse Senator Eddie Morra (Bradley Cooper) verkompliziert die Situation zusätzlich, denn für ihn steht wohl mehr auf dem Spiel als zunächst erwartet. "Limitless" ist die Serienadaption des Kinohits "Ohne Limit" und setzt dessen spannungsgeladene Handlung fort.

Kritik

Fans von Bradley Cooper sollten indes so oder so einen Blick auf die Krimi-Serie werfen: So hat er nicht nur als ausführender Produzent die Serie mitentwickelt, sondern darf auch als Nebenfigur Senator Eddie Morra (bekannt aus der 2011er Verfilmung) mehrmals auftreten. Der Rest der Serie ist eine Mischung aus dem Film von Regisseur Neil Burger (ebenfalls mit den visuell auffallenden und fiebrigen Effekten) sowie typischer bekannter Crime-Serien. Hier wohl vor allem The Mentalist, denn der Aufbau der Serie ist an vielen Stellen sehr ähnlich. Erneut darf ein leicht kindlicher Superermittler (der eigentlich keiner ist) auf Verbrecherjagd gehen, wobei kleine Fehler von den Vorgesetzten gedeckt werden. Immerhin zählt das Ergebnis. Mit Jennifer Carpenter als FBI Agentin Rebecca Harris gibt es zudem die markante Vorgesetzt an die Seite gestellt. Soweit so gut. Und der Rest? Nun, hier gibt es viele gute Ansätze sowie eine Story, die über die komplette Strecke von 22 Folgen zu gefallen weiß. Zwar bedarf Limitless etwas Zeit, bevor sich alle Figuren – vor allem Jake McDorman (der einen wirklich guten Job als teils verlorenen und dann Superintelligenten Brian Finch macht) – platziert haben und der Zuschauer die Stoßrichtung erkennt, dann macht aber die Mischung aus typischer Fallbearbeitung sowie der Frage danach, wer hinter allem steckt eine Menge Spaß. Schade nur, dass das offene Finale niemals eine Fortführung erhalten wird (wenn auch diskutiert wird, dass Netflix die Serie fortführen könnte).

Neben der sehr guten Inszenierung, den guten Darstellern sowie der durchaus ansprechenden wie sehr unterhaltsamen Geschichte (gekonnt mit jeder Menge Humor aufgewertet), gibt es dann aber doch ein großes Manko: Wie schon der Film aus dem Jahre 2011 verpasst es auch Limitless große Fragen zu stellen und wirklich in die Tiefe abzusteigen. Der moralische Ebene spielt ebenso kaum eine Rolle, wie der eigentliche philosophische (gerne auch religiöse) Aspekt der Droge. Kurzweilige Unterhaltung bietet Limitless aber dennoch genügend.

DVD

Seit dem 26.01. ist dank Paramount die DVD von Limitless – in dem Falle als komplette Serie – im Handel erhältlich. Eine Blu-Ray Auswertung gibt es wie in den USA nicht. Dennoch ist das Bild kräftig und angesichts der technischen Möglichkeiten sehr klar geworden. Der Sound – vorliegend in Italienisch (Dolby Surround 5.1), Deutsch (Dolby Surround 5.1), Englisch (Dolby Surround 5.1), Französisch (Dolby Surround 5.1) – ist ebenfalls sehr gut integriert und liefert ein tolles Surround-Erlebnis. Extras gibt es keine.

Fazit

Seine frühzeitige Absetzung hat Limitless eigentlich kaum verdient. Zwar ist der Beginn etwas zäh, die Story an vielen Stellen etwas zu flach und Klischees trüben den Gesamtblick, doch danach entfaltet sich ein visuell ansprechendes und sehr unterhaltsames Universum mit guten Charakteren, welches zum Verfolgen einlädt. Nach 22 doch recht guten und kurzweiligen Episoden ist dann also wieder Schluss. Diese lohnen sich aber und sollten gerade von Fans des Films auf jeden Fall gesichtet werden. Und mit etwas Glück gibt es doch noch eine Fortführung auf Netflix.

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