Der erste englischsprachige Film der griechischen Regisseurin Athina Rachel Tsangari „Harvest“ beeindruckt mit einer tief atmosphärischen Inszenierung, grandiosen Landschaftsaufnahmen und einer brandaktuellen Botschaft, die auch durch die Jahrhunderte hinweg nichts von ihrer Brisanz verliert. Dennoch wird es „Harvest“ schwer beim Publikum haben, fordert die gewollt höhepunktlose Erzählung doch dazu auf, sich weit aus der gelernten Sehgewohnheit moderner Filme herauszubewegen. Die einen werden das „beeindruckend konsequent“ nennen, die anderen „unnötig langweilig“. Beide hätten sie irgendwo recht.