Jordan Schieles fängt in poetischen Schwarz-Weiß-Szenen einen Familienbesuch im provinziellen China ein, der unterschwellig auf mehreren Ebenen die Konflikte einer zwischen Reaktionismus und Moderne zerrissenen Gesellschaft berührt. Über den Momenten unbeschwerten Zusammenseins liegt der Schatten unerbittlicher Erwartungen, hinter denen Generationen persönliches Glück zurückstellen muss. Die resignative Ehrlichkeit und emotionale Authentizität machen die zurückhaltende Charakterstudie zu einer ebenso wehmütigen wie berührenden Erfahrung.