1. Meine Highlights des Monats:
Frances Ha - Ich weiß nicht, was das über mich sagt, dass ich diese Screwball-Komödien, Woody-Allen-Filme-Die-Nicht-Von-Woody-Allen-Sind und Tribute an New York City immer so unglaublich anziehend und sympathisch finde. Das in diesen Filmen dargestellte Leben des freien, von Wohnung zu Wohnung hüpfenden Millennials—stets knapp bei Kasse, den eigenen Träumen hinterherjagend und mit den Problemen des Alltags ringend—hat eine sehr hochnäsige und elitäre Ader, die ich nicht ignorieren möchte ... mir aber irgendwie vollkommen am Arsch vorbei gehen. Ja, auch "Frances Ha" ist ein #WhitePeopleProblems-Film. Und zwar ein verdammt guter, der bei mir voll den Nerv traf.
Pans Labyrinth - Ehh ... sorry. Ich schäme mich, dass ich so lange gebraucht habe bis ich dieses Wunder der Vorstellungskraft endlich mal gesehen habe. "Pans Labyrinth" ist eine wunderschöne Dekonstruktion des von Walt Disney etablierten Märchenfilms, führt Tropes aus "Alice im Wunderland", "The Wizard of Oz" und jeder (pre-2000) Disney-Prinzessinnen-Geschichte ein, nur um auf diesen zu trampeln und gekonnt den Weg zu gehen, den man laut der Genre-Konvention nicht gehen kann. Bezaubernd und verstörend brutal. Ganz nach meinem Geschmack.
2. Meine Flops des Monats:
-
3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:
Memories of Murder & Zodiac - Es ist wahrlich erstaunlich, wie ähnlich sich diese beiden Filme sind, indem sie die Suche nach einem Serienkiller darstellen und trotz jeder Mühe den Zuschauer am Ende mit leeren Händen dastehen lassen. V.a. "Memories of Murder" aus dem Jahr 2003 (geschrieben und gedreht von "Snowpiercer"-Regisseur Bong Joon-Ho) ist in diesem Sinne geradezu sadistisch. Ein Verdächtiger nach dem anderen wird uns vorgeführt nur um diesen dann wieder gehen zu lassen, weil die Beweise einfach nicht stichhaltig sind. Die Frustrationen der beiden Detektive (und des Zuschauers) entladen sich in einem sehr emotionsgeladenen (und visuell atemberaubenden) Finale, indem quasi der Briefumschlag, der die Antwort beinhaltet, vor unseren Augen verbrannt wird. Zodiac ist in diesem Sinne etwas gnädiger und lässt uns einigermaßen erleichtert von der Leine. Sowohl "Memories of Murder" als auch "Zodiac" basieren auf wahre, bis heute ungelöste Mordserien. Fantastische Filme. Ich sollte echt mehr koreanisches Thriller-Kino gucken. Da gibt's so viele Perlen.
4. Meine aktuelle Lieblingsserie:
Stranger Things - Ach. Was soll ich noch sagen, was nicht schon gesagt wurde? Obwohl wir in den 90ern groß wurden, konnten Kinder meiner Generation dennoch der 80er-Popkultur kaum entweichen. Schließlich waren es in vielen Fällen unsere Eltern, die unserem Leben die Filme und Musik ihrer eigenen Jugend einflößten und somit auch uns ein Stückchen weit zu einem "80s kid" verwandelten und auch wenn wir technisch gesehen zu spät dran waren, leben in jedem von uns die 80er-Jahre weiter. "Stranger Things" funktioniert aber nicht nur, weil es ein Tribut an die 80er ist. "Stranger Things" funktioniert so gut, weil es die 80er-Tropes und Klischees nimmt und ihnen im Serienformat Substanz und Dichte verleiht, sodass argumentiert werden kann, dass es um ein ganzes Stück qualitativ hochwertiger ist, als die Dinge, denen es huldigt. Gleichzeitig beweist "Stranger Things", dass man Nostalgie perfekt einfangen kann, ohne Kreativität, Originalität und Frische zu opfern—ohne auf existierende Franchises zurückzugreifen. Und das ist womöglich die größte Errungenschaft dieser Serie. Staffel 2 kann nicht früh genug kommen. [Die unzähligen "Akira"-Referenzen machten mich besonders glücklich]
5. Was ich im September gucken möchte:
"Monster" angefangen und noch recht am Anfang. "The Night Of" möchte ich starten und was auch immer im Kino läuft.
6. Das hab ich zuletzt gedacht:
Jeden Tag um 4 Uhr früh aufstehen macht keinen Spaß.
7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:
schufftn
8. Was mich demnächst beschäftigen wird:
Bin ich ein Hellseher? Pff.
9. Der Monat August in einem Wort:
Schweiß!