1. Highlights aus den Kinosälen:
Boston: Der Film hat mir gut gefallen. Teilweise stark inszeniert, Peter Berg kann Actionszenen einfach, dazu nicht zu viel "Wir sind Amerika!"-Patriotismus, sondern mehr Fokus auf den Zusammenhalt einer Stadt sowie gute Schauspieler, auch wenn Mark Wahlberg etwas abfällt. Die "Übersetzung" des Titels ist allerdings Mist. Patriots Day versteht man genauso gut wie Boston.
2. Flops aus den Kinosälen:
The Girl with all the Gifts: Ich mache hier jetzt ein Fass auf. Ich weiß, dass alle Kritiker und auch die Redaktion hier diesen Film abfeiern – ich kann das kein bisschen nachvollziehen. Der Film hatte mich in den ersten 15 Minuten komplett gefesselt, aber den mysteriösen Anfang gibt er viel zu schnell auf und mit ihm die Spannung. Danach kommen 45 Minuten Standard-Zombiegedüdel mit einem Haufen Logiklöcher (um sich ballernde Menschen sind egal, aber rennt da einmal ein Hund lang, dann ist helle Aufregung). Das Ende war unfassbar dämlich, dazu hatte ich keinerlei Bindung zu irgendeinem Charakter. Belehrt mich eines besseren, aber ich fand den Film richtig mies!
Schatz, nimm Du sie!: Absolut grauenhaft. Man kann nach 5 Minuten erzählen wie der Film endet. Dazu eine sketchartige Aneinanderreihung an unlustigen Szenen. Eine "wir schlagen unsere Kinder und es soll witzig sein"-Szene, schauspielerisch schlecht, komplett überzogenes Finale. Ich habe mich noch nie so sehr aus dem Kino gesehnt.
3. Highlights im Heimkino:
Das perfekte Verbrechen: Auch beim zweiten Mal schauen ein spannendes Katz und Maus Spiel mit zwei Stars in Höchstform. Besonders der diabolische Anthony Hopkins begeistert. Am Ende geht dem Film etwas die Puste aus, trotzdem ein klasse Juristenthriller.
Sing Street: Eine wunderbare und unfassbar charmante Komödie. Mit viel Musik geht es direkt ins Herz des Zuschauers. Ganz großes Kino.
Payback: Man liest so häufig von den Meinungsverschiedenheiten zwischen Studio und Regisseur, von Nachdrehs, von nachträglichen Änderungen im Schnitt, Payback ist die Möglichkeit sich sowas mal anzuschauen. Denn 1999 erschien die Kinofassung, in der 30% des Films nachgedreht wurden, ein zusätzlicher Nebencharakter eingeführt wurde und der Film einen Humorkur sowie einen Blaufilter bekam. 2007 erschien dann die ursprüngliche Version von Regisseur Brian Helgeland veröffentlicht. Die Kinofassung habe ich jetzt gesehen, solider Actionthriller mit hohem Unterhaltungswert. Der Directors Cut folgt die Tage.
4. Flops im Heimkino:
-
5. Alles über Serien:
The Knick: Ich bin als Soderbergh-Fan etwas voreingenommen, aber The Knick ist absolut fantastisch. Clive Owen ist großartig als drogensüchtiger Chirurg, die Bilder sind betörend, der Soundtrack top, obwohl er im ersten Moment sehr unpassend wirkt, die Handlung ist spannend, das Setting interessant. Die ganze Serie absolut gelungen und sollte sich unbedingt größerer Beliebtheit erfreuen.
Santa Clarita Diet: Eine sehr witzige Serie mit einem Timothy Olyphant in Höchstform. Eine ausführliche Meinung findet ihr hier.
6. Was ich im März gucken möchte:
7. Filmschaffender des Monats:
Jordan Horowitz: Es zeugt von wahrer Größe in einem Moment der wohl tiefsten Enttäuschung, einem Moment in dem man den wichtigsten Filmpreis in der wichtigsten Kategorie nach Jubel und Dankesrede wieder aberkannt bekommt, die Haltung zu wahren, den rechtmäßigen Gewinner zu verkünden und ehrlich oder vielleicht auch nur ehrlich wirkend zu bekunden seinen Oscar gerne abzutreten. Jordan Horowitz hat den peinlichsten Moment der Academy nicht zu einer absoluten Katastrophe verkommen lassen, indem er die Verwirrung auflöste, seinen Kollegen gratulierte und ihnen den Gewinn gönnte.
8. Der Monat in einem Wort:
Oscarfail
beneo