1. Meine Highlights des Monats:
Pixar hat mit "Inside Out" ihr neues Opus Magnum erschaffen. Mehr in meiner Kritik. Leider startet der Film (dt. Titel "Alles steht Kopf") erst am 1. Oktober.
Nochmal "Mad Max: Fury Road" gesehen. Diesmal in 3D. Kurz: Rockt immer noch die Leinwand weg. Meisterwerk des Genres!
Ich muss noch meine Gedanken für die Kritik sammeln, aber "Taxi Teheran" von Jafar Panahi gehört zweifelsohne zu einer der großen Perlen des Kinojahres. Ein Film, der mit autonomen wie einfachsten Mittel und gleichzeitg einer lebendigen, verspielten Leichtigkeit ein gesellschaftliches wie politisches Statement abgibt, u.a. über die künstlerische Freiheit im Iran. Kritik folgt in Kürze.
„Der Babadook“ verbindet psychologischen Schrecken mit tiefer Einfühlsamkeit und erzeugt dadurch konstante, bohrende Spannung. Eine kleine Horror-Perle, die ihren Hype mehr als verdient hat. Ein überaus fähig inszenierte Gruselgeschichte, die mit den ganzen Jump-Scare-Overkillern des Genres, die uns in den letzten Jahren heimsuchten, feucht den Boden durchwischt.
„Men & Chicken“ ist ungehemmt amüsant wie rabenschwarz und böse. Ein Schaulaufen des galligen Humors, der nebenbei eine ganz eigene, fast schon abstrakte Welt erschafft. Eine Welt mit Nudelholzsammlungen, kuriosen Tiermischwesen und Figuren, die trotz ihrer grimassenhaften Äußerlichkeiten, schrägen, charakterlichen Merkmale wie dem stetigen Drang zur Masturbation (nie war Mikkelsen besser) oder ihrer selbstgewählten sozialen Isolation niemals nur als reinrassige Monster vom Film portraitiert werden. Für Anders Thomas Jensen sind es Individuen, die sich anders entwickelt haben als die breite Masse und dennoch der sogenannten Normalität ähnlicher sind, als es ihr Äußeres oder ihr vordergründiges Verhalten preisgibt. Die seltsamen Brüder sind vielleicht nicht mehr als eine verzerrte Reflexion von uns selbst. Und während Gabriel (David Dencik) die Wahrheit sucht, versucht Franz (Søren Malling) diese zu verdrängen. Diese beiden Verhalten… es gibt wahrlich nichts Menschlicheres. Hinter all dem frechen, garstigen und scheinbar unkontrollierten (un)erwachsenen Humor steckt vielleicht nicht mehr und nicht weniger als Philanthropie.
2. Meine Flops des Monats:
Bereits "Ted" hatte die Haltbarkeitszeit von Milch. "Ted 2" kommt jetzt aber schon angeschimmelt in die Kinos. Ein gräslich unkomisches und erzählerisch ödes Sequel, welches nichts aus der Thematik macht - außer die typischen, immer gleichen Kaka-Gags hervor zu holen. Seth MacFarlane, das kannst du besser! Ob du es willst, ist eine ganz andere Frage.
"Miss Bodyguard" bietet sich diesen Monat einen Kampf mit "Ted 2", um den Platz meiner Flops. "Ted 2" hat schließlich gewonnen, aber auch nur weil "Miss Bodyguard" bereits nach 80 Minuten zum Abspann kommt.
"Jurassic World": Was bleibt ist der treudoofe Versuch mit den heutigen Mitteln des Blockbusterkinos ein Flair und ein Gefühl zu erzeugen, welches vor allem aber davon lebte, dass der erste „Jurassic Park“ trotz seiner technischen Neuerungen immer noch ein wirklich handgemachter Film war, der gekonnte Spannung, Staunen und Spaß miteinander kombinierte. Das gelingt "Jurassic World" über sehr weite Strecken nicht, wobei vor allem das Staunen komplett außen vor bleibt.
3. Diesen Film hab ich nach langer Zeit wieder gesehen:
"Dark Angel" mit Dolph Lundgren. Als Kind einer meiner Lieblinge. Besitz aus heutiger Sicht nicht mehr die Anziehungskraft von einst, dafür aber mülligen Charme. Hat Spaß gemacht, muss ich aber so schnell nicht wieder gucken.
4. Meine aktuelle Lieblingsserie:
Glückwunsch an alle Beteiligten. „Fargo“ (Staffel 1) ist schlicht und ergreifend sensationell. Showrunner und Autor Noah Hawley bleibt dem Tonus der Coens treu, fügt überall Verweise auf deren Werke ein, traut sich aber dennoch immer wieder auch aus deren handlungstechnischen Korsett auszubrechen. Aber genau wie der Kinofilm von 1996 ist „Fargo“ (Staffel 1) genauso lakonisch, genauso faszinierend, genauso bitterböse, genauso komisch und dazu noch um einiges spannender! Ganz klar, das hier war das Serienhighlight 2014. „True Detective“ go home! Des Weiteren glänzt die Serie mit einem Cast, der grandios aufspielt. Bob Odenkirk war noch nie so gut, Newcomerin Allison Tolman ist zum niederknien, Keith Carradine spielt den Imbiss-Besitzer so als ob er nie etwas anderes getan hätte und Martin Freeman beweist, dass er mehr als Darsteller zu leisten vermag als Zwergen oder Benedict Cumberbatch hinterher zu dackeln. Am besten ist aber zweifelsohne Billy Bob Thornton. Er verleiht seiner Figur gleich so viele Ebenen, dass man herrlich darüber sinnieren kann, ob er vielleicht sogar das schlichtweg Böse in Person ist. Gaaaaanz große Serienkunst. Ein fulminantes Stücks Fernsehen. Bin schlicht und ergreifend hin und weg.
5. Was ich im Juli gucken möchte:
Ant-Man
6. Das habe ich zuletzt gedacht:
Ich hasse den Sommer.
7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:
Schwitzen. Ich hasse Sommer.
8. Was mich demnächst beschäftigen wird:
Demnächst? Das Übliche. Was mich jetzt beschäftigt ist grüßen. Nachdem sich ein paar User letztens beschwert haben, dass ich nur movietapes gegrüßt habe, muss und will ich jetzt hier Grüße nachholen. Also, los geht's: Ich grüße Jumik, SilentBob, bogi86, meine Mama (viel Spaß im Urlaub) und meinen MB-Chef, der jeden Tag aufs Neue beweist, welch große Persönlichkeit er doch ist. So, ich hoffe damit sind alle zufrieden. Ach komm, ich grüß auch movietapes noch einmal.
9. Der Monat Juni in einem Wort:
Kino
Stu