1. Highlights aus den Kinosälen:
Lady Bird
Gott sei Dank kam ich noch in den Genuss diesen unpoliert, authentisch, egozentrischen Liebesbrief Lady Birds an ihre Jugend im Kino zu sehen. Wirkungsvolles Fremdschämen, gut gesetzter Humor und ein Cast, der perfekt ein unperfektes Alltagsleben auf die Leinwand ruft, machen den Film zu einem lohnenswerten Filmgenuss. Saoirse Ronan ist ein Segen für die aktuelle Schauspielwelt.
Deadpool 2
Witzig, Roh, Ordinär und übertrieben. So mag ich den Deadpool. Ganz klar eine große Schippe besser als der vorhersehbare Avengers.
2. Flops aus den Kinosälen:
Nix, aber ich habe es auch kaum ins Kino geschafft. Vielleicht hält der Juni ein paar Flops für mich bereit.
3. Highlights im Heimkino:
Geständnisse
Dieses Meisterwerk einer anderen Art der cleveren Rache verdient so viel mehr, als einen kleinen Textschnipsel im Monats-Rückblick. Seit Jahren mein absoluter Lieblingsfilm, dem ich irgendwann mal ausgiebig Zeit in einer Kritik opfern werde. Bis dahin mein Appell: ANSEHEN!
4. Flops im Heimkino:
Die Taschendiebin
Natürlich kein Flop im stilistischen oder schauspielerischem Sinne und auch die Inszenierung strotzt von gezielter Perfektion, aber meinen Geschmack trifft der Film nur eingeschränkt. Nimmt im zweiten Teil des Films zwar Fahrt auf, verliert aber gleichzeitig viel von seiner inhaltlichen Stärke, in dem unnötige Sexszenen unrealistisch gestellt und in die Länge gezogen werden und den Zuschauer genau in die Situation bringen, die hier gleichzeitig im Film angeprangert wird – der schamlose Akt der Ergötzung an unterdrückten Frauen, der lediglich die eigene Lust im Blick hat, auch wenn Park Chan-wook das anders verkaufen möchte. Im Endeffekt sind solche Szenen Geschmackssache, aber ich bin ein Verfechter von Subtilität, wenn es um erotische Inhalte geht.
5. Alles über Serien:
Weiter in Anime geschwelgt, Riverdale und Shadowhunters beendet und The End of the F***ing World an einem Abend durchgeschaut. War in Ordnung, nicht ganz mein Geschmack und am Ende hatte ich auch keine Geduld mehr für dieses nervige Weibsbild, mit ihrer rebellischen ‚Ist-mir-doch-egal‘-Attitüde.
6. Für den Juni plane ich:
Mehr Kino, mehr Filme und ein paar neue Serien anfangen. Wahrscheinlich The Alienist und Big Little Lies.
7. Filmschaffende(r) des Monats:
8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:
9. Thema des Monats: Meine Gedanken zur Zuschauerflucht bei The House that Jack Built:
Kann ich absolut nicht nachvollziehen. Was bewegt die Menschen bei einem Lars von Trier Film sitzen zu bleiben? Kennen sie seine anderen Filme nicht? Hatten sie einfach keine Lust aufzustehen oder waren sie tatsächlich an seinem neuen Werk interessiert? Was bewegt sie dazu fluchtartig den Raum zu verlassen? Schwache Nerven? Desinteresse? Ekel? Lars von Trier spaltet das Publikum wie eh und je und ich bin wirklich gespannt auf den finalen Film. Der Trailer hat mir gefallen, werde ich gucken; hab einen Faible für kaputte Typen in kaputten Filmen mit kaputten, kranken Gewaltinszenierungen :> Ich kann verstehen, wer seine Filme ablehnt und sich den Inhalt und diese Provokationen nicht antun möchte, aber es ist ja nicht so, als sei Lars von Trier der einzige Filmemacher, der sich Tabuthemen und expliziter Gewalt bedient, kein Grund auszuflippen. Entweder man mag seine Filme oder man mag sie nicht. Das was ich bisher von ihm gesehen habe, fand ich außergewöhnlich.