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Moviebreak Monatsrückblick: November

von Levin Günther

1. Meine Highlights des Monats:

Steve Jobs: Ein brillantes Dialogfeuerwerk in drei Akten, ein fiebriger Rausch durch Kommerz und Kunst, einer der bestfotografiertesten Filme des Jahres und ein Werk in dem Regisseur und Drehbuchautor gleichermaßen ihre Handschrift wahren. Fast-Meisterwerk.

Bridge of Spies: Klassisches, schön unaufgeregtes Spielberg-Erzählkino mit tollen Darstellern und einem fantastischen Drehbuch. Inspirierend ist er auch. Mein Herz begehrt nicht mehr.

The Gift: Ein gemeiner, kleiner Film mit sehr guten Darstellern, einer kühlen, dauerangespannten Atmosphäre und dem besten Jump-Scare des Jahres. Leider wird keiner der Darsteller am Ende schauspielerisch so richtig von der Leine gelassen (gerade bei Bateman böte es sich an) und der Twist ist aufgrund eines relativ offensichtlichen Logiklochs leider nur halb so clever wie er gern wäre. Trotzdem ein guter Film.

The Hunger Games: Mockingjay - Part 2: Mein Desinteresse für das Franchise hätte nach den vorigen beiden Teilen eigentlich gar nicht größer sein können, aber siehe da: Zum Abschluss gibt's den womöglich besten Teil der Reihe. Mit vielen leisen Charaktermomenten, einer (un)angenehm pessimistischen Atmosphäre und (gerade entgegen Catching Fire) dem Verständnis, Action zu inszenieren (oder eben nicht zu inszenieren), ist das hier mehr finsterer Antikriegsfilm als schmalziger Zielgruppenservice. Das ist oft fahrig erzählt und besonders die letzte halbe Stunde wirkt nur noch wie eine Aneinanderreihung von Szenen, die abgehandelt werden müssen, aber der Film ging mir viel zu sehr unter die Haut, als dass ich ihn dafür verdammen könnte. Und wer die Alien-Reihe erfolgreich zitiert, ist sowieso auf der Gewinnerseite.


2. Meine Flops des Monats:

Von The Good Dinosaur, Spectre und Me and Earl and the Dying Girl war ich nicht sondernlich angetan, aber unter Flops würde ich sie trotzdem nicht listen wollen. Drum bleibt's nur bei einer Erwähnung.


3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:

Star Wars: Erstmalig den unbearbeiten theatrical cut gesehen. Vom ersten Blinken des Lucasfilm-Logos bis zur letzten Fanfare von John Williams' Throne Room Themes ist dieser Film noch immer ein großes, unergründliches Mysterium. Mit seiner in den Weltraum verlegten Märchengeschichte, seinen hölzernen Dialogen und dem noch staksigeren Vortragen ebendieser, seinem grotesken Alienarsenal und der ultrasimplen Dramaturgie, funktioniert er besser, greift schöner ineinander und fühlt sich runder an, als es eigentlich möglich sein dürfte. Selbst von jeder Nostalgie freigemacht funktioniert hier noch immer alles, keine Sekunde ist verschwendet, man lacht über Witze, die man schon in-und auswendig kennt, fiebert beim umwerfenden Todesstern-Finale automatisch mit und wird beinahe durchgehend von einer belebenden, kindlichen Freude durchströmt. Wenn Magie existiert, dann steckt sie in diesem Film.


4. Meine aktuelle Lieblingsserie:

Zurzeit keine. Community, The Office, Fargo, Daredevil, Jessica Jones, Rick & Morty - alle eingeplant, alle noch nicht angefangen. WER SOLL SICH DENN DA ENTSCHEIDEN?


5. Was ich im Dezember gucken möchte:

Ui, ui, ui, viele tolle Sachen: Krampus, Der Perlmuttknopf, Carol, The Peanuts Movie, Mr. Holmes, Joy... habe ich was vergessen? Glaube nicht.


6. Das habe ich zuletzt gedacht:

... ich habe DOCH irgendwas vergessen! Aber was?


7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:

Für die Jahreslisten Filme aufholen


8. Was mich demnächst beschäftigen wird:

Star Wars! Das war es. Das wird mich demnächst beschäftigen. Aber nicht nur der Kinobesuch, sondern auch der verzweifelte Versuch, in Vorbereitung die Original-Kinofassungen von Empire und ROTJ aufzutreiben.


9. Der Monat November in einem Wort:

Sorkin


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