Bildnachweis:

Moviebreaks Monatsrückblick: August

von Levin Günther

1. Highlights aus den Kinosälen:

Darkest Minds
Dieser Film ging dieses Jahr irgendwie unter. Vielleicht weil die Macher nicht mehr an den Hype um Dystopie-Filme basierend auf Jugendromanvorlagen glauben? Hier hätte man eindeutig mutiger promoten und umsetzen können, denn Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Natürlich haben wir die üblichen Charakter- und Storylineklischees, aber auch erfrischend Neues wie den eigenwillig und sympathischen Charakter Ruby, die von Amandla Stenberg verkörpert wird - einen Namen, den man so vielleicht nicht auf dem Schirm hat, aber unbedingt haben sollte, denn sie spielt mit so viel Charakter, das man glatt über die etwas kitschige Liebesgeschichte und die vorhersehbaren Plotelemente hinwegschauen kann. Wer generell ein Herz für Jugendbuchverfilmungen hat, sollte sich Darkest Minds mal genauer ansehen. Ich auf jeden Fall werde mir das erste Buch der Reihe auf meine Amazon-Wishlist packen.

The Equalizer 2
Hach, den Film mochte ich wirklich. Für mich eine solide Fortsetzung, die den Vorgänger sogar noch toppt. Ich habe einfach eine Schwäche für nette Sideplots, Nebencharaktere und Denzel Washington, der wahrscheinlich in jeder Rolle bravurös abliefern kann. Tatsächlich würde ich auch gerne mehr von The Equalizer sehen. Vielleicht mit noch mehr Sideplots? Ich sollte mal Uber benutzen und hoffen, dass mich ein krasser Ex-Geheimagent zum nächsten Asia-Restaurant fährt. 

2. Flops aus den Kinosälen:

Black Butler - Book of the Atlantic
Eine treue Aufarbeitung der equivalenten Manga-Bände, dem allerdings nötiger Tiefgang fehlt und durch schlechtes CGI billig wirkt. Eine durchgängige Atmosphäre kann nicht aufgebaut und gehalten werden. Wer ein viktorianisches Zombie-Abenteuer auf dem Atlantik als eine interessante Prämisse empfindet, wird dennoch  nicht enttäuscht werden.

3. Highlights im Heimkino:

To All The Boys I've loved before
Normalerweise hasse ich romantische Filme und bei Komödien habe ich sowieso einen eigenen Geschmack, aber To All The Boys I've loved before geht mit so einer brachialen Ehrlichkeit an die Thematik der Verliebtheit, der Schulzeit und der peinlichen Erfahrungen heran, dass man einfach eine gewisse Sympathie für die Hauptcharaktere entwickeln muss. Vor allem Lana Condor, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte, konnte mich mit ihrer schauspielerischen Leistung begeistern und hat dem Charakter Lara Jean ihre ganz eigene Note aufgedrückt. Ein wirklich unterhaltsamer und witziger Film, der einen freien Nachmittag versüßen kann.

4. Flops im Heimkino:

American Assassin
Puh, meine Aufmerksamkeitsspanne hielt immer nur solange, wie Dylan O'Briens wunderbares Welpengesicht im Fokus war. Sonst...belanglos. 

Die Warnung
Also ich bin mir immer noch nicht sicher, ob dieser Film ein Flop war oder einfach so uninteressant mit einer für mich nicht existenten Spannungskurve, die in einer augenrollenden Showdown-Szene geendet hat, dass ich ihn nicht mal hassen kann. Sicher, es gibt schlimmere Filme, aber auch bessere, vor allem aus Spanien (Der unsichtbare Gast, The Body). Wenn man allerdings nicht weiß, was man gucken soll, dann kann man beherzt zu El aviso greifen und sich berieseln lassen.

Winchester - Das Haus der Verdammten
Interessante Idee, eine nette Helen Mirren, aber ein von Klischees triefender Horrorfilm, der sich altbekanntem bedient und in Genreklassikern wälzt. Ein paar Jump-scares hier, ein paar angetäuschte da... wieso wurde diese spannende Grundstory um dieses atemberaubende Haus nicht besser ausgearbeitet? Schade.

5. Alles über Serien:

Ghul war eine wirklich andere Serien-Erfahrung und hat durch das Setting und die ganze Atmosphäre begeistert. Netflix kann gerne mehr solcher kleinen Perlen produzieren lassen. 
Habe endlich die zweite Staffel Eine Reihe betrüblicher Ereignisse beenden können und muss sagen, dass ich froh bin, dass es mit der nächsten Staffel endet. So gut wie der Humor und die schauspielerische Leistung von Neil Patrick Harris auch ist, das pessimistische Prinzip der Serie schafft es in der zweiten Staffel nicht mehr so zu begeistern, wie in der ersten. 
Natürlich musste ich auch die neue Staffel Orange is the new black anfangen, war aber vor allem von den ersten Folgen ziemlich genervt. Alles ist immer so over-the-top, natürlich ist jeder böse, jeder Wärter ist ein sadistisches Arschloch, das sich in seiner Freizeit gerne Knast-Lesbenpornos reinzieht und natürlich lauert Korruption an jeder Ecke. Ich will jetzt nicht behaupten, dass es in amerikanischen Gefängnissen rosig zugeht, aber was Oitnb hier seit sechs Staffeln dem Zuschauer ins Gesicht hämmert, ist mir einfach zu viel und weckt nur noch ein Augenrollen. Quält man sich durch die ersten Folgen, ist es aber wieder recht unterhaltsam. Was für nebenbei.

6. Für den September plane ich:

Noch irgendwas auf Sky Ticket gucken, damit sich die 5 Euro gelohnt haben, nachdem die Scheiße wochenlang nicht funktioniert hat und dauernd irgendwelche Serien, Folgen und Staffeln entfernt. Dann bisschen Urlaub in Paris machen und mich auch filmisch auf Herbst und Winter einstimmen. Yay. Ach ja und viele Kinofilme stehen dieses Jahr noch an, das muss ich mal durchplanen.

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Susan Johnson

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

American Satan

9. Meine Gedanken zum offenen Bond-Regieposten:

Tangiert mich nicht, aber Gillian Anderson als weibliche Bond mit Tilda Swinton als Gegenspielerin ist wohl der beste Fancast, den ich seit langem gesehen habe.

Eure Furuha

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.