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"Poldark" - Staffel 4 - Kritik

von Thomas Repenning

Nachdem sich Poldark längst als fantastische Genre-Unterhaltung etabliert hat – und vor allem mit seiner gelungenen Mischung aus Melodrama sowie historisch politischer Serie punktet – warten natürlich Fans immer sehnsüchtig auf Nachschub. Dank Edel Germany GmbH ist seit dem 22.02.2019 auch endlich die vierte Staffel der Serie basierend auf den Romanen von Winston Graham im Handel erhältlich (Staffel 5 wird dieses Jahr ausgestrahlt). Die Serie selbst zeichnet indes ein raues wie authentisches Bild des Jahrzehntes ab 1790, in welchem soziale Unruhen immer prägnanter werden und sogar ein Gefühl von Revolution in der Luft schwebt. Doch Poldark ist noch viel mehr als nur Historie. So bietet die Serie neben seinen hervorragenden Darstellern – allen voran Aidan Turner als Titelgebender Ross Poldark – auch eine malerische Kulisse von Cornwall, die eine ganz eigene Atmosphäre versprüht und sich passend der Geschichte anfühlt. Zwischen Intrigen, Neid, Konflikten und auch Liebe, entwickelt sich so eine historische Liebeserzählung, die beispielsweise ähnlichen Formaten wie Outlander in nur wenigen Punkten nachsteht. In Staffel 4 schließlich – mit insgesamt 8 neuen Folgen – geht es nun aber auch viel um Politik und noch mehr um Macht. Ross Poldark steht erneut am Scheideweg.

Story

Im Jahr 1796 muss Ross in das Spiel der Politik einsteigen, um Cornwall und jene die er liebt, vor einem ermächtigten George zu schützen. Dies führt ihn nicht nur in die Hauptstadt, sondern bringt ihn auch in neue Gefahren. Während die Beziehungen von Ross und Demelza sowie von Dr. Enys und Caroline auf eine harte Probe gestellt werden, geht der Kampf gegen George Warleggan weiter. Ross gewinnt die Wahl und die Fehde zwischen den beiden Häusern entflammt auf ein Neues. Zudem taucht ein neuer Widersacher auf und sorgt zusätzlich für großes Chaos. Kann sich Ross in seiner neuen Machtposition behaupten?

Kritik

Basierend auf dem siebten Roman der Poldark-Reihe, konzentriert sich die vierte Staffel dieses Mal auf das Schicksalsjahr 1796, in der einmal mehr Macht, Liebe und Gefahren im Vordergrund stehen. Mehr noch: Während Großbritannien in der Krise steckt, ist Poldark mehr als einmal zu Handlungen gezwungen. Kein Wunder also, dass ihn dieses Mal auch der Weg in die große Stadt, gar in die Politik führt. Nicht nur, damit er sein Zuhause und seine Liebsten beschützen, sondern auch den Menschen endlich Gerechtigkeit und Gleichberechtigung bringen kann. Dies ist dann, neben vielen kleineren Nebenplots, auch der rote Faden der neuen Staffel, was natürlich auch viele neue Figuren sowie Locations offenbart. Dies hilft der Geschichte auch stark: Denn einen Leerlauf bietet die Staffel dieses Mal kaum. An vielen Fronten wird gekämpft, viel muss debattiert werden, viel wird gelitten.

Dies betrifft auch die Menschen in Poldarks Umfeld. Besonders seine Ehe – die mittlerweile von Entfremdung und Misstrauen geprägt ist – leidet stark unter den bisherigen Geschehnissen. Zeit für eine Art Tabula Rasa. Und dies ist dann wohl die zweite Stärke der neuen Staffel: Neben einigen abgeschlossenen Handlungen aus der vergangenen Staffel, dürfen die meisten Charaktere deutlich einen Schritt nach vorne machen. Rauch, Schweiß, Gerechtigkeit und die Schönheit Cornwalls sorgen für den Rest. Somit ist die vierte Staffel (neben den ersten beiden) wieder vollkommen auf Kurs und bietet passendes Melodrama sowie Liebe und Gerechtigkeit. Gerade das Finale ist dabei eindringlich, bewegend und bietet regelrecht einen emotionalen Höhepunkt. Die grandiose Musik leistet hier natürlich klar ihren Beitrag. Überhaupt ist die Inszenierung wieder fantastisch gelungen: Als historische Liebesromanze funktioniert die Serie ebenso prächtig, wie als raue Gesellschaftskritik. Politik, Macht und Missgunst runden das Geschehen dabei angenehm ab. Doch auch die Charaktere mit ihren Ecken und Kanten sorgen dafür, dass die Spannung hochbleibt. Natürlich allen voran Poldark selbst, der zwischen Stolz, Heldentum und jeder Menge Empathie hin und herwechselt.

Blu-Ray

Die Blu-Ray von Edel Germany GmbH – seit dem 22.02.2019 im Handel - ist technisch erneut herausragend: Nicht nur, dass die erste Veröffentlichung wieder ein limitiertes Digipak ist, auch in Sachen Ausstattung fällt die Version sehr üppig und ansprechend aus. Das Bild ist indes kräftig, scharf und kontrastreich und kann so gelungen die Kulissen einfangen. Der Ton – vorliegend in Deutsch (DTS-HD Master Audio 2.0), Englisch (DTS-HD Master Audio 2.0) – wäre mit einem 5.1 Sound besser ausgestattet, ist aber dennoch gut hörbar. An Extras gibt es unter anderem Interviews mit den Darstellern, ein Blick Hinter den Kulissen von Staffel 4 sowie ein Making-Of der 4. Staffel.

Fazit

Die mittlerweile vierte Staffel von Poldark treibt seine Figuren klar an ihre Grenzen: Neben Liebe, Macht und Hoffnung, mischt sich nun auch stärker die Politik ins Mittelfeld, sodass sich viele neue Möglichkeit und Themen ergeben. Insgesamt wird alles größer und noch dramatischer. Fans der Serie bekommen hier ein Highlight nach dem nächsten, bevor das intensive Finale die Richtung für die nächste Staffel vorgibt. Insgesamt eine klare Empfehlung.

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