Nur wenige kennen den Regisseur Khavn. Leider. Denn der gute Mann steht für grandiose, wenn auch eigenwillige Werke. Nun erreicht sein neuester Film Alipato -The Very Brief Life of an Ember unsere Kinos und unser Autor und Teilzeit-Asiate Mugiwara konnte sich diesen vorab ansehen. Der ganz große Wurf ist der Film, glaubbt man unserer Kritik, nicht geworden. Reizlos ist er aber nicht, dieser wohl außergewöhnlichste Neustart der Woche.
[...] Um die Geschichte dieser Kinder zu erzählen, folgt er keinem linearen Handlungsstrang sondern präsentiert uns kleine Episoden, Ideen und Erinnerungen die aufblitzen und schnell wieder verschwinden. Die Handlung ist dabei nur noch rudimentär zu erkennen und rückt stellenweise stark in den Hintergrund. Der freie Platz wird gefüllt von den wichtigen Themen und einem visuellen Rausch, wie man ihn nur noch selten im Kino erleben darf. Das Wort Rausch ist hierbei aber keinesfalls exklusiv positiv konnotiert. Mit langen Einstellungen, in denen augenscheinlich nichts passiert, verlangt Khavn dem Zuschauer viel ab, gibt aber dann mit schnellen und sehr dynamischen Szenen auch wieder viel zurück. Die einzige Konstante, die uns durch diese unwirklichen Settings begleitet, ist die kreative Kameraarbeit von Albert Banzon. Doch auch trotz dieser wird Khavn mit seinem experimentellen Stil mehr Zuschauer abschrecken, als begeistern. Nicht umsonst nennt man ihn den Avantgarede-Punk und Pate des philippinischen underground Filmemachens [...]