Schwierige Anatomie der Seele: Man möchte das Herz rühren und trifft die Nerven.
Oliver Tietze, Lyriker
Warum wurde gestern Jenny Elvers rausgewählt? Hm, eine Frage für Profis, aber hey, im Camp sitzt ja Ricky Harris und der vertrat die Theorie, dass es wohl an Jennys Stimmlage liegen muss, dass die blonde, äh… was auch immer die Elvers ist, also beruflich macht, verlassen musste. Aber wie viele, ich eingeschlossen, auch, wunderten sich alle, dass es nicht Nathalie Volk war, die gehen musste. Die hatte nämlich in dieser Ausgabe auch nur einen erwähnenswerten Auftritt, dazu später mehr.
Aber ich will Nathalie aus ihrer Inaktivität keinen Vorwurf machen, denn Tag 10 stand mal wieder ganz im Zeichen von gerade einmal zwei Campern: Ricky und der Mann, der maskuliner ist, als sein eigenes Spiegelbild. Richtig, ich meine Thorsten Legat, der He-Man des Dschungels. Aber bevor wir zu ihm kommen, wenden wir uns noch einmal zu Ricky. Der bekam ja kürzlich keine Banane, tat dieses Versehen (?) seiner Mitcamper aber als nicht wirklich schlimmen Fehler ab. Aber natürlich war seine verpasste Bananen-Ration dennoch auch weiterhin ein Thema. Wie Ricky mit Hundewelpenblick auf seiner Pritsche saß und seine Kameraden danach fragte, wie die Banane schmeckte, erinnerte an billigstes Schmierentheater. Eine erbärmliche One-Man-Show, die Ricky nur noch weiter ins Aus bugsierte, so dass seine Rauswahl nicht sonderlich überraschend kam und seine widerlich auf Emotionen geeichten Entschuldigungen, die er u.a. Helena Fürst zu kommen ließ, wirkten ebenfalls unangenehm und selbstgefällig.
Das war für mich aber noch lange nicht das „Highlight“ der Akte Banana Harris. Noch viel schlimmer war seine Beteiligung in der Dschungelprüfung, deren Hauptakteur eigentlich Jürgen Milski sein sollte. Zur Aufgabe: Ricky musste Geschenke auspacken. Unverpackt enthüllten dann einige eine Zahl, die wiederrum Jürgen, der an einer riesigen Kletterwand befestigt war, zu einer Box leitete, in der er Sterne erbeuten konnte, die von allerlei Getier und Geschleim bewacht wurden. Eigentlich, so müsste man meinen, hatte als Jürgen den harten Part, aber irgendwie wirkte es wirklich so, dass der arme Ricky die meiste Arbeit erledigt hatte. Dabei stellte er sich beim Auspacken der Geschenke regelrecht bescheuert an, weil er immer so hibbelig war, dass man meinen könnte der Duracell-Hase hatte sich einen Cocktail aus Red Bull, Koks und Traubenzucker genehmigt.
Auch später im Camp, als Ricky den anderen erzählte, was Jürgen und er geleistet hatten, wirkte es wie eine unverdiente Lobhudelei auf Crack. Gut, sie konnten alle Sterne erbeuten, aber sein wir ehrlich: Ricky hat Geschenke ausgepackt, während Jürgen klettern und sich u.a. mit Schlangen und Fischabfällen abmühen musste, auch wenn man klar sagen muss, dass es wahrlich schlimmere Prüfungen gab und wohl noch geben wird. Um die Akte Harris abzuschließen: Gestern hat er ordentlich genervt und auch wenn es letztlich schade ist, dass er raus ist – wegen des wunderbaren Konfliktpotenzials –bin ich dennoch zufrieden mit der Entscheidung der Anrufer.
So, jetzt wird es männlich. Jetzt kommt der Legat. Das Jungle Powerhouse mit dem Herz aus Gold und der Butze voller Klötze war besorgt wegen der Unordnung im Camp. Für Inspektor Legat war klar: Die Frauen sind schuld. Die sind faul und kümmern sich nur um Styling und Zigaretten. Das geht so natürlich nicht, weswegen Legatron sich aufmachte, um ein Machtwort zu sprechen. Zuvor gab er aber noch einmal bekannt, was genau das Dschungelcamp ist. Zitat Legat:
Dschungelcamp ist keine Beautyfarm, da muss man ackern, Eier in der Buchse haben.
Zuerst wurde Nathalie gerügt, die dadurch immerhin mal wieder zu sehen war. Sie stand kurz mit Menderes beim Spülen und beschwerte sich über Thorsten. Sie sollte aber lieber dankbar sein. Dank des Kasalla-Kommandeurs, bekam sie wenigstens ein wenig Screentime. Wer jetzt aber glaubt, der Legat könnte so weiter machen, der irrt sich. Auch Testosteron hat seine Schwächen und so kam es dann zu der besten Szene dieser Ausgabe, als Legat-Man sich Sophie Wollersheim zur *hihi* Brust nehmen wollte, da diese für ihn einfach zu faul war. Doch Sophie ließ sich nicht beirren, sagte kurz etwas und wies den Legat so akkurat und fast schon nonchalant in die Schranken, dass ich meinen Augen kaum trauen konnte. Aber gut, der Legat ist wahrscheinlich irritiert, wenn er mit Sophie redet. Als Fußball ist er immerhin nur den Umgang mit einem Ball gewohnt. Wenn da jetzt plötzlich zwei vor ihm stehen, weiß er einfach nichts damit anzufangen. Zwei Bälle? Für den Legat ist das schon Billiard. Ach ja, es wurde dann noch rum gebussi’t und folgte ein versehentlicher Mund-zu-Mund-Schmatzer, der wohl noch ordentlich ausgeschlachtet wird. Ich persönlich fand das aber eher irrelevant.
Ansonsten noch:
Die Monster von RTL ließen die Raucher auf ihre tägliche Tabak-Ration warten. Schade das RTL nicht noch etwas länger gewartet hat. Immerhin sind die Raucher im Camp auch eher zurückhaltend. Bin mir sicher ohne Nikotin hätte sich das geändert.
RTL kann immer noch zweimal die Rauswahl aussetzen. Bin gespannt, wann sie es machen. Hatte bereits bei dieser Ausgabe damit gerechnet.
Helena ist ohne Prüfungen echt noch uninteressanter.
Seltsam: Menderes hat jetzt über eine Woche Legat-Power mitbekommen und noch immer wirkt er eher… ich versuch es so zu erklären: Wenn Legats Männlichkeit Jesus wäre, ist Menderes Männlichkeit immer noch der Antichrist.
Bis morgen.
Wie gefiel euch diese Ausgabe?
Gewinnspiel:
Wir verlosen Guillermo Del Toros Vampirserie "The Strain" (Staffel 1) auf Blu-ray. Mitmachen tut jeder, der hier, oder auf den anderen Seiten des Specials, einen Kommentar zur Show (egal ob negativ oder positiv, ernst gemeint oder flapsig) hinterlässt. Der Gewinner wird nach Beendigung des Dschungelcamps von uns informiert.