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"Super Mario Party Jamboree" - Videospiel - Test / Review

von Thomas Repenning

Wenn ihr auf der Switch Freundschaften zerstören wollt, dann gibt es dafür reichlich Spiele: In Mario Kart 8 fliegen die roten Panzer nur so durch die Strecken, während wir in Super Smash Bros. Ultimate immer genau richtig unseren Superangriff einsetzen. Und dann wäre da noch Super Mario Party aus dem Jahre 2018, wo wir regelmäßig genüsslich Sterne stehlen und so unsere Freunde zur Weißglut treiben und Mario Party Superstars aus dem Jahre 2021, wo wir mehr als einmal die Karten durcheinanderbringen. Allerdings ist das erste Spiel mittlerweile auch sechs Jahre alt und jedes Brett schon unzählige Mal durchgewürfelt worden und auch Superstars kommt langsam in die Jahre. Doch genau hier schafft Nintendo nun Abhilfe: Denn mit Super Mario Party Jamboree folgt der mittlerweile dreizehnte Titel für die Konsolen und setzt einmal mehr auf das Prinzip Würfel, Spielebretter, Mini-Spiele und Chaos. Wir haben uns einmal auf die neuen Spielebretter gestürzt, Sterne gesammelt, geklaut und gewonnen und sagen euch, ob sich der Kauf lohnt.


Kritik

Super Mario Party Jamboree macht im Kern natürlich wenig anders und setzt erneut auf das bewährte Spielprinzip. Und so starten wir am Anfang erst einmal mit der Auswahl unseres Spielbrettes bzw. des Modi. Zur Verfügung stehen dabei dieses Mal insgesamt sieben Bretter - Spielbretter Mega-Wigglers Leckerwald, Meisterwürfler-Motodrom, Gumba-Lagune, Regebogen-Kaufpalast, Western-Land, Marios Regenbogenburg und Bowsers Finsterhort – die alle ihre Besonderheiten haben und erneut wahnsinnig charmant und abwechslungsreich daherkommen. Haben wir unsere Wahl getroffen, müssen wir natürlich auch unsere Figur festlegen. Insgesamt können wir dabei dieses Mal 22 bekannte (und weniger bekannte) Charaktere aus dem Mario-Universum dafür auswählen. Als freischaltbare Neuzugänge sind dieses Mal Pauline und Ninji mit an Bord. Schauen wir uns indes erst einmal den Party-Modus an.

Hier können wir aus insgesamt (siehe oben) fünf neuen Karten und zwei aus älteren Titeln der Reihe auswählen. Sind wir erst einmal gestartet, dürften sich Veteranen – aber auch Neulinge mit der Reihe – recht schnell im Spiel zurechtfinden. Wir haben jeweils diverse Würfel um uns anschließend auf dem Spielfeld zu bewegen (auf definierten Richtungen und Wegen – die sich aber verändern können), müssen uns dann zum Stern auf dem Spielbrett begeben und ihn uns schnappen. Natürlich vorausgesetzt, dass wir dabei genug Münzen mit dabei haben. Wer am Ende die meisten Sterne hat, hat das Spiel (nach einer einstellbaren Rundenzahl) gewonnen. Das Besondere dabei: Nach jedem Zug – und auch zwischendurch im Spiel – müssen wir immer wieder Mini-Spiele absolvieren. Mal gegen alle anderen Spielerinnen und Spieler, mal alle gegeneinander. Dabei immer mit dem Joy-Con in der Hand und immer wieder anders in der Handhabung. Das tolle dieses Mal: Wir bekommen mit insgesamt 110 Minispielen (wenn auch verteilt auf diverse Modi) die meisten Spiele überhaupt in einem Mario Party Spiel. Und zudem sind auch die meisten der Spiel neu oder neu interpretiert, sodass wir wohl den größten Content bislang damit bekommen.

Damit ist aber noch lange nicht Schluss: So hat Super Mario Party Jamboree – wie der Titel schon verrät – die Jamborees im Gepäck. Diese Partner können in einer individuelle Minispiel-Serie freigeschaltet werden und begleiten euch dann fortan ein paar Runden und haben natürlich dabei einige Vorteile im für das Spiel dabei. Die Bretter selbst sind unterdessen alle gut gestaltet und bieten immer wieder kleine Ecken und Kanten, die das Spiel interessanter und wendungsreicher machen. So richtig will aber kein Brett aus der Masse, auch optisch, hervorstechen und uns so richtig begeistern. Für viele, viele Spielstunden, ist aber natürlich wieder gesorgt. Dies liegt natürlich auch an den Mini-Spielen, die dieses Mal viel Abwechslung bieten und gerade durch ihre Anzahl fast kaum wiederholend in einem Spieledurchgang wieder auftauchen. Zudem sind sie natürlich wieder schön intuitiv, machen Spaß, sind bunt, knallig und natürlich auch wieder oft aufregend. Hier sollte wohl der größte Spaß bei Super Mario Party Jamboree entstehen.

Wer keine Lust auf eine große Party hat, darf nun indes mit der Partyhelfer-Reise auch einmal Solo über die Bretter düsen. Doch Abwechslung gibt es auch. So kommt das Spiel dieses Mal mit insgesamt drei neuen Modi daher, die jedoch noch nicht so richtig ausgereift erscheinen. Allerdings – und dies muss hier an der Stelle einmal festgehalten werden – steckte lange nicht mehr so viel Innovation in einem Mario Party. Die neuen Spiele-Modi sind indes Rhythmus-Küche, die Toad-Fabrik und die Parakoopa-Flugschule. Im ersten Modi dürfen wir im Takt Leckereien gemeinsam erschaffen, in der Fabrik unser Gehirn mit (leichten) Rätseln fordern und bei der Flugschule eben durch die Lüfte düsen und Objekte unter anderem sammeln. Im Gesamten bieten diese neuen Spiele eine breite Möglichkeit, das Spiel doch noch einmal anders zu erleben und auszuprobieren. Es fehlt aber einfach eine gewisse Langzeitmotivation und eine gewisse Struktur, die eben auch dauerhaft Spielspaß (z.B. Aufleveln oder Sammelmöglichkeiten) bringen. Jedoch ist es schön, einmal nicht nur die Bretter serviert zu bekommen, sondern auch andere Möglichkeiten mit Freunden die Zeit in Mario Party zu verbringen. Wer indes nur die Mini-Spiele möchte, kann den Hafen ansteuern und am Pier immer wieder andere Pakete von Spielen einsammeln und austesten.

Ein anderes Highlight ist währenddessen Bowserathlon und Bowser-Bomberteam. Beide Modi sind dabei auf größere Spielerzahlen ausgelegt, wobei der Bowserathlon ganz klar auf das Internet setzt (beide Modi können aber auch mit KI Begleitern gespielt werden). So müssen wir hier mit 19 weiteren Spielerinnen und Spieler als erstes die Zielgerade erreichen. Hierfür absolvieren wir eine wiederholende Reihe aus Mini-Spielen, die wir alleine angehen. Je besser ich dabei bin, je weiter vorne an der Ziellinie bin ich schließlich. Dank Bowser und einem immer steigenden Schwierigkeitsgrad, gibt es hier eine gute Herausforderung, die wir immer wieder neu angehen können. Das gleiche gilt indes für Bowser-Bomberteam, wo wir einen Trug-Bowser bekämpfen müssen. Wie der Name schon verrät, müssen wir dabei Bomben zu einer Kanone bringen und diese schließlich auf Bowser zu schießen. Und auch hier warten Mini-Spiele, sodass wir danach gut mit weiteren Items für den Kampf ausgestattet sind. Dies ist zwar recht kurzweilig, aber auch unglaublich launig für einen gemeinsamen Spieleabend. Und am Ende noch ein Wort zur Grafik: Diese ist gewohnt knuffig und bringt die Spielebretter gekonnt zum Leben. Zusammen mit dem ordentlichen Soundtrack, den gewohnt guten Sounds und einem bunten Treiben der Figuren, gibt es zumindest hier wenig zu beanstanden. Dies kann Nintendo einfach.


Fazit

Anders als die letzten Mario Party Spiele, gibt sich dieses Mal Super Mario Party Jamboree unglaublich innovativ. Nicht so sehr beim Kernspiel des Party-Modus, der aber immer noch richtig gut ist und trotz mäßiger Bretter viel Spaß macht, sondern dieses Mal abseits des gewohnten Spiels. Neben der größten Masse an Mini-Spielen (viele dabei neu gedacht) im Franchis überhaupt, gibt es dank Bowserathlon und Bowser-Bomberteam sowie den anderen diversen Modi jede Menge zu entdecken, was uns unzählige weitere Stunden Party-Spaß bringt. Somit bietet Jamboree für seine 50 Euro den bislang größten Content an Mario Party überhaupt. Dies ist zwar nicht immer alles komplett zu Ende gedacht und hier und da fehlt etwas Langzeitmotivation, doch als Gesamtkonzept, können wir hier nur ein „fantastisch“ aussprechen.

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