Bildnachweis: © Nintendo

"The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom" - Videospiel - Test / Review

von Thomas Repenning

Das Switch Kapitel nähert sich langsam wahrlich ihrem Ende – auch wenn Nintendo sich weiterhin mit der Nachfolgekonsole (Switch 2?) sehr bedeckt hält – und dennoch ist in Sachen Spiele und ihrer Qualität aus dem Hause Nintendo noch lange nicht Schluss. Dies beweist einmal mehr eindrucksvoll der neue Titel The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom (seit dem 26. September erhältlich), welcher gleich in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit darstellt: Zum einen übernimmt hier endlich einmal die Titelgebende Prinzessin Zelda das (magische) Zepter, zum anderen offenbart sich das malerische Spiel als innovatives Feuerwerk, welches kurzerhand die Möglichkeiten eines Breath of the Wild (in Sachen spielerischer Freiheiten) in ein The Legend of Zelda: Link's Awakening verpackt. Herausgekommen ist ein fantastisches, farbenprächtiges wie märchenhaftes Abenteuer, welches zum Ausstand der Switch noch einmal alles aus der Konsole herausholt.


Story

Hyrule steht einmal wieder am Abgrund! Während Link gerade versucht einmal mehr die Prinzessin Zelda zu retten, geschieht das Undenkbare: Nach dem Sieg gegen Ganon entstehen plötzlich überall in der Weld dunkle Risse, die alles und jeden verschlingen. So auch Link, der es gerade noch schafft, die Prinzessin aus ihren Fesseln zu befreien. Schließlich versucht sie unter anderem dem König davor zu warnen und Hilfe für Link zur organisieren. Als der König aber auch kurzerhand verschluckt wird und als böse Inkarnation seiner selbst zurückkehrt, gibt es nur noch eine Person, die das Königreich retten kann: Zelda! An ihrer Seite steht dabei fortan die kleine Fee Tri und ein magischer Stab, mit dem die Prinzessin alles in der Welt kopieren kann, was sie findet.


Kritik

Fangen wir mit dem offensichtlichen an: The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom steht ganz klar in der Tradition von The Legend of Zelda: A Link to the Past sowie dem oben schon erwähnten The Legend of Zelda: Link's Awakening (das Remake auf der Switch) und präsentiert sich als farbenfrohes großes Abenteuer mit einer Welt, die uns mehr als nur einmal an vielen Stellen bekannt vorkommt. Gerade dieser Retro-Charme – mit Kulissen, Monstern und Spielemechaniken, die wir kennen – sorgt dafür, dass wir uns wieder sofort heimisch in Hyrule fühlen. Zudem sieht das Spiel mit seinem „Diorama“ Look einfach unfassbar gut aus (und die Musik noch dazu). Das Besondere ist aber eben das Alleinstellungsmerkmal des Spiels, und zwar seine Namensgebende Echos. Eigentlich sollte das Spiel – in seiner ursprünglichen Fassung – ganz anders werden, doch die Kopierfähigkeit begeisterte intern bei Nintendo so sehr, dass daraus eben ein Abenteuer mit Zelda und ganz besonderen Fähigkeiten entstanden ist.

Die Echos sind es dann auch, die das Spiel deutlich von seinen Vorgängern abhebt: Wir kommen an einer Stelle nicht über einen Hang? Dann schnappen wir uns kurzerhand ein Bett (das Bett ist meist die beste Wahl für alles), kopieren dies in der Welt und stellen eines auf das andere … voilà wir haben eine Brücke gebaut. Im Bett selbst können wir sogar kurz schlafen, um so unsere Herzen zu regenerieren, was sogar im Bosskampf geht. Ein Bett für alles eben! Doch die Echos können noch viel mehr: Wir können Krüge, Steine, Boxen, Tische, Schilder und auch alle Monster im Spiel kopieren. Die Möglichkeiten, die sich aus dieser Mechanik ergeben, sind fast grenzenlos und erfordert auch ein wenig herumprobieren. So haben wir am Ende immer mehrere Lösungswege – egal ob im Kampf oder gar bei Rätseln – auch wenn die Menüführung hier leider etwas versagt und wir uns gerne eine bessere Sortierfunktion oder gar eine eigene Auswahlmöglichkeit für Echos mit Priorität gewünscht hätten. Gerade zum Ende hin haben wir so eine sehr lange Liste mit Echos, die etwas Geduld braucht, bis wir das gewünschte Objekt gefunden haben. Der Rest ist dann ausprobieren und vielleicht auch etwas Gewohnheit und Lieblings-Echo. Gerade im Kampf macht es einfach unglaublich viel Spaß eigene Monster gegen anderen Monster antreten zu lassen. Oder wir bleiben eben einfach auch beim Bett!

Eine weitere neue Mechanik im Spiel ist der Einklang, mit dem wir Objekte wie Plattformen bewegen und so vielleicht Wege frei machen oder dies auch im Kampf für uns einsetzen können. Und auch hier ergeben sich einfach aus der Mechanik heraus viele Lösungsmöglichkeiten für viele Aufgaben und Herausforderungen in der Spielwelt. Diese wiederum hat einen deutlichen Fokus auf Rätsel, die uns immer wieder einige kleine Kopfnüsse bescheren und wo wir uns ertappen, erst einmal lange darüber nachzudenken, welches Echo oder welche andere Möglichkeit für die Lösung haben. Damit sind auch die Dungeons wieder ganz klar das Highlight des Spiels. Doch auch in den Kämpfen kann The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom überzeugen. Sogar zum Schwer greift Zelda in gewisser Form (mehr verraten wir hier nicht) dann doch noch, auch wenn dies etwas das bisherige Spielgefühl durchbricht und vielleicht auch hätte gar nicht sein müssen. Ansonsten können wir später sogar die Risse in der Spielwelt betreten, wo kurzerhand die Physik auf den Kopf gestellt wird. Auch hier zeigt sich Nintendo kreativ und sorgt an der einen oder anderen Stelle für einiges an Überraschung (inklusive kleiner Easter Eggs für Fans).

Wer noch nicht genug mit Dungeons, Oberwelt-Erkundung, Echos ausprobieren und kämpfen zu tun hat, bekommt in Echoes of Wisdom aber auch noch mehr zu tun: So können wir beispielsweise eine Reihe von Nebenaufgaben lösen, die uns die Bevölkerung von Hyrule mit auf dem Weg gibt. Natürlich gibt es auch wieder Herzteile zu finden, Herzen, Rubine und Accessoires. Mit letzterem lassen sich sogar die Fähigkeiten verbessern oder erweitern. Doch auch Mini-Spiele erwarten uns und sogar Smoothies in Auftrag geben (entsprechende Zutaten vorausgesetzt). Wer schließlich alles sehen und erleben will, hat mit dem Zelda Abenteuer gut um die 30-40 Stunden zu tun.


Fazit

The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom strotzt einmal mehr nur so vor neuen Ideen und einer Kreativität, die einmal mehr die Reihe gekonnt erweitert. Zudem sieht das Zelda Abenteuer – wo wir endlich selbst die Prinzessin durch Hyrule steuern – unglaublich gut aus und versprüht mit seiner Musik ein fantastisches Zelda-Gefühl. Und auch wenn die Switch, gerade wenn wir viele Echos von der Leine lassen, an seine Grenzen kommt, erwartet hier Fans eines der besten Zelda Spiele die es jemals gab. Für Fans und auch Neulinge ein absolutes Muss und grandioser weitere Abschluss für die Switch-Ära.

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