Nachdem Woodbury am Ende der 3. Staffel gestürmt wurde und Rick die Überlebenden im Gefängnis aufgenommen hat, sieht es so aus, als würde langsam wieder ein Stück Normalität in den Alltag und das Leben kehren. Doch der Schein trügt. Ein unbekannter Virus schürt Panik, Konflikte und Geheimnisse innerhalb der Gruppe. Und auch der Governor wartet nicht lange auf seine Revanche. Das Gefängnis wird durch seinen überraschenden Anschlag gestürmt und zerstört – und die gesamte Gruppe zerschlägt sich unfreiwillig in viele kleine Einzelteile. Wer wird am Ende überleben? Wird es einen neuen Ort der Zuflucht geben?
Mit der starken dritten Staffel ist The Walking Dead endlich aus dem Koma erwacht und fing tatsächlich an, endlich richtig Spaß zu machen. Wahrscheinlich sieht das die breite Zuschauerschaft ohnehin etwas lockerer, denn die Zombie-Serie bricht kontinuierlich Zuschauerrekorde – ein Ende ist also noch lange nicht in Sicht. Während aktuell die fünfte Staffel in den USA und im deutschen Pay-TV ausgestrahlt wird, erscheint hierzulande zunächst einmal die vierte Staffel am 3. November auf DVD und Blu-Ray. Wird das neu erreichte Niveau gehalten? Geht es auch weiterhin so spannend weiter wie in der letzten Season? Nö. Staffel 4 enttäuscht und entpuppt sich als ziemlich zäher Kaugummi.
Dabei beginnt alles noch recht gut: Im Gefängnis bricht ein tödlicher Virus aus und hält unsere Truppe mit neuen Problemen ordentlich auf Trab. Zusätzlich betritt der Governor erneut die Bühne und sorgt für ein sehr gelungenes, dramatisches Zwischenfinale in Folge 8, also der Hälfte der Staffel. So weit so gut. Doch danach gehen den Autoren der Serie eindeutig die Ideen aus, die letzten 8 Folgen stellen die Geduld des Zuschauers auf eine harte Probe.
Die restliche halbe Staffel hindurch wandern die Überlebenden, zersplittet in mehrere kleine Einzelgruppen, nun planlos durch den Wald, füllen ihre Episoden mit lustlos geschriebenen Dialogen oder spannungsarmen kleinen Zwischenfällen und treiben die Geschichte damit kaum voran. Zu sehr verlässt man sich auf das Finale, das zwar für sich genommen gelungen ist und wieder ordentlich Schwung hineinbringt, sowie einen fiesen Cliffhanger parat hat, doch der Weg dahin, immerhin eine halbe Staffel, ist vollkommen verschenkt.
Wer sich dennoch nicht abschrecken lässt und zur Disc zugreifen will, darf sich zumindest auf eine saubere Umsetzung freuen. Bild und Ton sind auf hohem Niveau, Bonusmaterial ist auch reichlich vorhanden, darunter Audiokommentare, geschnittene Szenen, ein Making-Of sowie zahlreiche Featurettes. Zudem sind die Folgen, ganz anders als im TV, alle uncut.
Fazit: Mit The Walking Dead geht es auf und ab. Während die dritte Staffel eine klare Steigerung zum Vorherigen darstellte, geht der Serie in der vierten Staffel die Luft aus – zumindest in der zweiten Hälfte. Fans werden sicherlich ein Auge zudrücken (müssen) und dürfen nur hoffen, dass die fünfte Staffel dafür entschädigt. Wer sich für die Disc entscheidet, bekommt die Serie darauf immerhin gut umgesetzt und ungeschnitten geboten.