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Top 10: Jim Carreys beste Performances

von Pascal Reis

Grimassenextremist, Visagenakrobat und Brachialkomiker. Imitationskünstler, Klassenclown und Laudatioliebling. Albern ohne Schamgefühl, überzogen bis der Unterkiefer ausrenkt, schizophren, allmächtig und äußerst tierlieb. Maskierter Lügenbaron, gedächtnislöschender Konsumliebling und identitätssuchender Orkanbezwinger. Sensibel, melancholisch, sympathisch, besessen, verträumt, einsam und gutherzig. Unglaublich menschlich. Absolut einfältig. Durchweg berührend. Überaus lächerlich. Das alles ist Jim Carrey, das alles kann Jim Carrey sein, umher schwankend zwischen beeindruckender Präzision und katastrophalen Schwachsinn. Angesichts dieser oft vergessenen Vielfältigkeit wäre es doch mal angebracht – auch weil es karrieretechnisch ja leider nicht mehr sonderlich rund für den Mann läuft – eine Liste anzufertigen, die Jim Carreys zehn besten Performances präsentiert.


10. Ich, beide & sie 

Handlung: Charlie Baileygate ist seit 17 Jahren Streifenpolizist in Rhode Island. Er arbeitet hart, ist freundlich, hilfsbereit und ein liebender Vater für seine drei Söhne. Doch der sanftmütige Freund und Helfer hat noch eine andere Seite, und die kommt immer dann zum Vorschein, wenn er seine Medikamente vergisst...Dann verwandelt sich Charlie plötzlich in einen widerwärtigen Macho namens Hank, der keine Gelegenheit auslässt, um richtig mies zu sein. Er ist ein Dummschwätzer, säuft wie ein Loch, schlägt anderen mit Freude die Fr... blau und steht auf richtig dreckigen Sex. Die beiden haben rein gar nichts gemeinsam, mit einer Ausnahme: Irene Waters, eine attraktive Blondine, in die sich beide verliebt haben. Keiner will dem anderen das Feld überlassen und so lässt Hank/Charlie nichts unversucht, um den verhassten Nebenbuhler endlich auszuschalten... 

Darum in der Top 10: Eigentlich hätte es auch Frank Darabonts Tragikomödie „The Majestic“verdient gehabt, in die Liste zu gelangen, allerdings ist es dann doch das „fetzigere“ Erlebnis mitanzusehen, wie sich Jim Carrey in der Rolle eines an einer multiplen Persönlichkeitsstörung leidenden Staatspolizisten durch „Ich, beide & sie“ manövriert. Carrey gibt alles, wie immer, haut dermaßen auf den Putz, dass er sich sogar nicht nehmen lässt, eine Kuh nach Leibeskräften zu reanimieren. 

9. Der Grinch 

Handlung: Whoville ist eine mikroskopisch kleine Stadt, in der die Bewohner jedes Jahr mit Begeisterung das Weihnachtsfest feiern. Nur der zynische Grinch lebt einsam in seiner Höhle und hasst die Weihnachtszeit. Er verachtet die Freude der Whos und macht sich lustig über sie, weshalb die Stadtbewohner ihn meiden. Nur die achtjährige Cindy Lou ist interessiert an dem merkwürdigen grünen Wesen und seiner Geschichte. Schon bald entdeckt sie auch dessen dunkles Geheimnis. Nur ein Zufall brachte den Grinch damals nach Whoville und seit seiner Kindheit wurde er von Klassenkameraden wie Augustus May schikaniert. Nicht einmal Martha May Whovier, die damals als einzige zu ihm hielt, konnte ihn überreden zu bleiben und der Grinch flüchtete auf den Mount Crumpit. Die kleine Cindy Lou, die von seiner Geschichte tief bewegt ist, versucht, ihm den Sinn von Weihnachten beizubringen. Doch als er in der Stadt erneut von Augustus und den anderen ausgelacht wird, beschließt er sich zu rächen und allen das Weihnachtsfest gründlich zu vermiesen. 

Darum in der Top 10: Okay, der Film mag nicht sonderlich taugen, Jim Carreys Strapazen für die Rolle jedoch müssen honoriert werden: Bis zu 8 ½ Stunden in der Maske verharrend, hat ihn die Arbeit an „Der Grinch“ oftmals zur Weißglut getrieben. Die anstrengenden Geduldsproben jedoch haben sich gelohnt: Carrey drückt dem grünen Miesepeter seinen ganz eigenen Stempel auf, seine Darstellung ist durchweg wunderbar ungebunden-entflammt, aber genau so muss es sein, um gegen die tonnenschwere Maske anzuspielen.

8. Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv 

Handlung: Ace Ventura ist ein Detektiv der besonderen Art: Er ist Spezialist im Aufspüren von vermissten Tieren jeglicher Art. Als der Delphin verschwindet, der das Maskottchen eines Football Teams darstellt, wird Ace beauftragt, ihn wiederzufinden. Schließlich steht der Superbowl kurz vor der Tür...

Darum in der Top 10: One-Man-Show ohne Rücksicht auf Subtilität. „Ace Ventura – Ein tierische Detektiv“ ist ein komödiantischer Rausch der Albernheiten, Jim Carrey zieht alle Register und gibt Vollgas: Da sind mimische Verrenkungen zu sehen – Sagenhaft. Sicher nicht Jedermanns Humor, dafür ist „Ace Ventury – Ein tierischer Detektiv“ einfach zu drüber und daneben, wer Jim Carrey im Chaosmodus mag, kommt vollends auf seine Kosten.

7. Die Maske

Handlung: Stanley Ipkiss ist ein kleiner Bankangestellter. Sein Leben ist derart unauffällig, dass man es nicht einmal als durchschnittlich bezeichnen kann. Er ist schüchtern, ein bisschen linkisch, und wenn ihn sein Bos oder seine Vermieterin zur Schnecke macht, zittert er am ganzen Leib. Sein einziger Freund ist Milo, ein Terrier. Eines Tages fischt Stanley Treibgut aus dem Fluss: eine rätselhafte Holzmaske. Zu Hause hält er sich mehr zufällig die Maske vor’s Gesicht, und plötzlich bebt die Erde. Magische Kräfte verwandeln Stanley von einer Null zu einem Superhelden, zu einem Wirbelwind, dem selbst die sexy Nachtclub-Tänzerin Tina nicht mehr widerstehen kann. Als der skrupellose Gangsterboss Dorian von den unglaublichen Kräften der Maske erfährt, will er sie haben. Um jeden Preis…

Darum in der Top 10: [Siehe: „Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv“]. Schwachsinn zum Quadrat, aber unter cartoonesken Volldampf vorgetragen, dass einem die Augen aus den Höhlen kullern wollen. Jim Carrey ist eben auch ein unglaubliches Energiebündel. 

6. Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse

Handlung: Erzähler Lemony Snicket erzählt, was geschah: Als die Baudelaire-Kinder Violet, Klaus und Sunny ihre wohlhabenden Eltern bei einem Brand verlieren, übernimmt der skurrile Graf Olaf, ein entfernter und den Kindern völlig unbekannter Verwandter, ihre Vormundschaft. Er nimmt die Kinder in seine verwahrloste Villa auf, in der den Kindern von überall her ein rätselhaftes Auge entgegenstarrt. Anstatt ihnen ein neues Zuhause zu geben, dürfen sich die Boudelaires an der schmutzigen Hausarbeit beteiligen. Während dessen entpuppt sich Graf Olaf als unheimlicher Verwandlungskünstler und Anführer einer fürchterlichen Schauspieltruppe, die nur ein Ziel hat: Das stattliche Vermögen der drei Waisen! Zählen können die Kinder nur auf die nette Richterin Strauss, Tante Josephine und: ihren Erfindungsreichtum! Doch es kommt schlimmer, als sie es erahnen können.

Darum in der Top 10: Jim Carrey verleiht „Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse“ durch sein unfassbar exaltiertes Spiel einen subversiven Humor, der die jüngeren Zuschauer mit Sicherheit etwas irritieren könnte, den Größeren dafür umso mehr gefällt. Carrey gibt sich erneut entfesselt, füllt seine verschiedenen Rollen mit maximaler Spielfreude und macht seinen Performance des selbstverliebt-habgierigen Graf Olaf zu einem echten Erlebnis!

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