Bildnachweis: © Sony Interactive Entertainment / Guerrilla Games

Videospiel-Erweiterung "Horizon Forbidden West: Burning Shores" im Test

von Sebastian Stumbek

Story

Aloys neues Abenteuer führt die Spieler in die ungezähmte Wildnis eines Los Angeles der fernen Zukunft, das durch tektonische Aktivitäten in eine gefährliche Vulkanlandschaft verwandelt wurde. Auf ihrer Reise erkudnet sie eine gefährliche neue Region südlich des Klangebiets der Tenakth. An den Brennenden Küsten entfaltet sich eine aufregende neue Handlung, die Aloys Geschichte dort wieder aufnimmt, wo sie in Horizon Forbidden West geendet hat. Sie lernt in spannenden Quests interessante neue Charaktere kennen, kämpft gegen Maschinen, wie sie sie noch nie gesehen hat, und meistert neue Waffen, Werkzeuge und Fähigkeiten. 

Kritik

Knapp ein Jahr nach dem Release des Sony-Blockbusters Horizon Forbidden West erschien nun mit Burning Shores endlich das große Story-DLC. Dieses knüpft nahtlos an das Hauptspiel an, welches daher unbedingt durchgespielt sein muss, bevor sich die Erweiterung überhaupt starten lässt. Für 20€ gibt es dann für PS5-Spieler rund 8-15 Stunden an weiteren Content in einem vulkanischen Los Angeles (bzw. dem, was davon übrig ist) der fernen Zukunft. 

In der neuen Region, die in ihrer Größe etwa ein Fünftel der Fläche des Hauptspiels ausmacht, macht sich Aloy auf die Suche nach einem der geflohenen Zeniths, der sich dort niedergelassen und einen Kult aufgebaut hat. Erzählerisch fällt das Abenteuer ganz nett aus und erweitert die Welt von Horizon, ohne allerdings Weltbewegendes an der Hauptstory zu verändern. Wer die neue Geschichte also verpasst, wird von einem bereits bestätigten dritten Teil nicht ausgeschlossen. Fans werden sich vor allem über die schönen Momente auf persönlicher Ebene erfreuen, welche den Figuren mehr Raum zur Entwicklung geben (auch wenn eine infantile Randgruppe auf diversen Plattformen bereits aktiv Reviewbombing betreibt). Und in optionalen Nebenmissionen treffen wir auch auf manch bekanntes Gesicht und erleben dabei weitere kleinere Geschichten. Wie gesagt, nichts von großer Bedeutung fürs große Ganze, aber unterhaltsam und im Einklang mit dem Basisspiel.  

Am eigentlichen Gameplay selbst hat sich nicht viel verändert: Aloy kämpft gegen imposante Maschinen, klettert in schwindelerregende Höhen und löst auch immer mal das ein oder andere Rätsel. Das DLC liefert also mehr von dem, was man schon aus dem Hauptspiel kennt. Da all das aber auch dort wunderbar umgesetzt war und für reichlich Spaß sorgte, tut es das natürlich ebenso in Burning Shores. Klar, bedeutende Neuerungen wären sicherlich interessant gewesen, da hätten die Entwickler ruhig etwas mutiger an die Sache herangehen können, statt sich aufs bewährte Prinzip zu verlassen und dieses zu verfeinern, doch wer bereits daran Freude hatte und davon nicht genug kriegen kann, ist hier an der richtigen Adresse.

Änderungen und Erweiterungen finden sich viel mehr dezent verstreut an geeigneter Stelle und fügen sich toll in die Welt ein. So gibt es einige neue Maschinen und auch Bosse, gegen die die Kämpfe wieder sehr cool ausfallen. Die Größe des Hauptspiels erreicht die Palette dabei lange nicht, hier gilt eher Klasse statt Masse. Das Kampfgeschehen wird auch dadurch aufgewertet, dass Aloy frische Fähigkeiten erlenen kann und neue Waffen und Tools an die Hand bekommt. Dabei weiß vor allem der Phantomhandschuh zu gefallen, der Gegner markiert und dann Projektile abfeuert. Und wer nicht nur die Lüfte frei erkunden will (ging in Forbidden West ganz zum Schluss), kann dank des Wasserflügels nun auch endlich in faszinierende Unterwasserwelten eintauchen. Damit ist Aloy richtig geschwind unterwegs, anders als noch zuvor beim bloßen Schwimmen.

Forbidden West ist bekanntlich schon ein wunderschönes Spiel, Burning Shores schließt sich mit seinem beeindruckendem Art Style der feurigen Region daran an. An der Engine selbst hat sich eigentlich nichts verändert, daher ist nicht schwer auszumachen, warum das DLC, anders als Forbidden West, nicht auf PS4 läuft. Doch laut den Entwicklern war die Umsetzung nur auf PS5 möglich, da die Rechenleistung diesmal höher sein soll. Vermutlich wird es an dem Bombast-Finale liegen, das ein riesiges Schlachtfeld abdeckt. Die Performance auf Current Gen ist jedenfalls gewohnt gut, Spieler bekommen ein technisch weitestgehend sauberes DLC, das reichlich fürs Auge bietet. Mit gelegentlichen Pop-ins, die es aber auch schon zuvor gab, muss man weiter vorliebnehmen. Den Spielfluss stören sie allerdings nicht. 


Fazit

"Burning Shores" macht als Erweiterung zu "Horizon Forbidden West" nicht viel anders, liefert dafür aber mehr Inhalt in bewährt hoher Qualität. Eine schicke Region, spannende neue Gegner, Waffen und Fähigkeiten sowie ein kleines, charmant erzähltes Abenteuer dürften Fans für einige Stunden gut unterhalten. Wer also damit fein ist, keine grundlegenden Neuerungen zu bekommen und einfach noch mehr Zeit mit Aloy verbringen will, sollte einen Abstecher an die brennenden Küsten ruhig in Erwägung ziehen. Bis zum dritten Teil wird es sicherlich noch eine ganze Weile dauern.  

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