Bildnachweis: © Nintendo, Bandai Namco Entertainment, Sora Ltd.

Videospiel "Super Smash Bros. Ultimate" im Test

von Sebastian Stumbek

Überblick

In "Super Smash Bros. Ultimate" katapultierst du deine Gegner von der Stage! Schnellere Kampfmechaniken, neue Items, neue Angriffe, neue Abwehrmöglichkeiten, Techniken und mehr sorgen für epische Schlachten, ob zu Hause oder unterwegs! Alle Kämpfer in der Geschichte der Super Smash Bros.-Serie treffen hier aufeinander und kämpfen um die Krone.

Kritik

Seit 1999 ziehen sich die Helden aus dem Nintendo-Universum spielübergreifend gern Mal eins über die Rübe, damals erstmals auf dem N64. Fast 20 Jahre später hat sich auf der Switch iSuper Smash Bros. Ultimate, dem mittlerweile fünften Serienteil, nichts am Prinzip geändert, denn wenn gerade kein Tennis gespielt, Kart gefahren oder um ein Brettspiel versammelt wird, wird untereinander weiterhin gern mal richtig ausgeteilt. Über die Jahre hat das Franchise nicht nur stetig an Fans gewonnen, sondern ist an Inhalten und Funktionen massiv gewachsen. Waren es damals nur einige wenige Nintendo-Charaktere wie Mario, Link, Kirby oder Donkey Kong, so sind es heute 74 Figuren plattformübergreifender Reihen, von einem Sonic, einem Snake aus Metal Gear Solid bis hin zu Cloud aus Final Fantasy ist alles dabei.

Doch nicht nur die Masse an Charakteren ist überwältigend, mit über 800 Musikstücken jeglicher Klassiker (die man bei Bedarf auch ohne zu spielen hören kann), über 100 Stages,  rund 100 Items, knapp 1300 erspielbaren Geistern und einer ganzen Reihe an Modi und Einstellmöglichkeiten ist  Super Smash Bros. Ultimate in Sachen Umfang ein wahres Monster, das Spieler, vor allem Neulinge, zu Beginn fast erschlagen kann. Wer mit dem Franchise zuvor noch nie in Berührung kam, wird bei der Fülle erst einmal eine Weile brauchen, um sich einzuarbeiten, denn hinter Super Smash Bros. Ultimate verbirgt sich nicht einfach nur ein simples Party-Spiel, mit seinen vielen Mechaniken ist die Klopperei auch durchaus komplex ausgefallen. 

Im Gegensatz zu Beat 'em Ups wie Tekken oder Mortal Kombat geht es in Super Smash Bros. Ultimate nicht  etwa darum den Gegner K.O. zu schlagen, sondern ihn aus der Stage zu katapultieren. Damit das gelingt, landet man zuvor möglichst viele starke Treffer, wodurch die von uns verursachte Wucht immer mehr ansteigt, genannt Knockback. Wer sich auf diese Weise effektiv aufgeladen hat, kann seinen Gegenspieler schon bei kleinsten Berührungen zum Mond schießen und damit das Spiel gewinnen. Dazu stehen jedem der über 70 Kämpfer individuelle Moves und Tricks zur Verfügung: Link setzt dazu Schwert, Schild und seinen Bogen ein, der Pokémon-Trainer ruft Glurak, Schiggy und Bisaknosp zur Hilfe, während Samus Aran aus Metroid ihre Kanone zückt. Jeder der Charaktere spielt sich damit einzigartig, neben solchen Spezialattacken sind auch Unterschiede in Geschwindigkeit, Kraft oder Sprungverhalten deutlich spürbar. Wie schön, dass die Balance dennoch erhalten bleibt.

Wie so oft entfaltet Super Smash Bros. Ultimate sein volles Potenzial im Multiplayer, aber auch Einzelspieler dürften voll auf ihre Kosten kommen. Dazu gibt es eine umfangreiche Kampagne, bei der wir uns über eine Landkarte bewegen und bis ans Ziel kämpfen müssen. Eine Story existiert hier zwar auch, sie ist jedoch nur in Grundzügen vorhanden und nicht der Rede wert. Schade, dass man bei Nintendo nach wie vor wenig wert auf eine gute Narrative legt. Dass der Modus aber dennoch Spaß macht und motiviert, liegt vor allem daran, dass wir hier fleißig neue Kämpfer, Geister und Fähigkeiten erspielen, unser Preset zu Beginn ist nämlich noch stark eingeschränkt, lediglich 8 Charaktere sind von vornherein auswählbar.

Neben der Kampagne stehen noch eine ganze Reihe weiterer Modi zur Auswahl: In "Smash" kämpfen bis zu 8 Spieler gegeneinander (wahlweise Freunde oder die KI), auch große Turniere für insgesamt 32 Spieler sind hier verfügbar. In "Smash-Marathon" sind Charaktere nur ein einziges Mal spielbar, nach und nach wird die Auswahl also immer begrenzter. In "Squad Smash" geht es in Dreier- oder Fünfer-Gruppen in den Ring, während im "Special Smash" ganz besonders abgedrehte Einstellmöglichkeiten an Körpergröße, Schwerkraft oder Sonderzuständen zur Verfügung stehen. Und wer auf der Jagd nach neuen Geistern ist, schaut immer mal bei der Geistertafel vorbei, wo es 10 Kämpfe zu bestreiten gilt, die je nach Seltenheit des Geistes auch immer schwerer werden.

So gut die Einzelspieler- oder auch lokalen Mehrspielermodi funktionieren, leidet Super Smash Bros. Ultimate zum Release noch an einigen Problemen im Online-Modus: Zum einen ist das Matchmaking noch fehlerbehaftet und extrem langsam, zum anderen ist die Performance während der Matches alles andere als gut, da es zu häufigen Rucklern kommt. Hier müssen die Entwickler noch unbedingt nachbessern, um ein reibungsloses Spielgefühl zu ermöglichen, wann und wie gut das geschehen wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht abschätzen.

Auf den über 100 Stages, vom Dschungel aus Donkey Kong, dem Schloss Hyrule aus Zelda bis hin zu Draculas Schloss aus Castlevania, ist stets für Abwechslung gesorgt, sowohl visuell, als auch spielerisch. Zufällige Ereignisse und droppende Items sorgen zusätzlich dafür, dass während der flotten Matches immer reichlich viel los ist. Mit den über 1300 erspielbaren Geistern (im Einzelspielmodus oder auf der Geistertafel) lassen sich noch zusätzliche Buffs aktivieren, mit denen wir unsere Fighter nach individueller Vorliebe unterstützen. Für Spaß ist somit auf lange Sicht gesorgt.

Fazit

In "Super Smash Bros. Ultimate" steckt an Inhalten nicht nur unglaublich viel drin, das abgedrehte Beat 'em Up zeigt sich zudem spielerisch höchst spaßig, verspielt und äußerst charmant. Für Switch-Besitzer ein schönes Highlight zum Jahresende!

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