Bildnachweis: Bandai Namco

Videospiel "Tekken 8" im Test

von Sebastian Stumbek

Story

TEKKEN 8 setzt die tragische Saga der Mishima-Blutlinie und ihre weltbewegenden Kämpfe zwischen Vater und Sohn fort. Nachdem Kazuya seinen Vater Heihachi Mishima besiegt hat, setzt er seinen Kampf um die Weltherrschaft fort und nutzt die Kräfte der G Corporation, um Krieg gegen die Welt zu führen. Jin ist gezwungen, sich seinem Schicksal direkt zu stellen, als er mit seiner langen verlorenen Mutter wiedervereint wird und versucht, die Schreckensherrschaft seines Vaters Kazuya zu stoppen.

Kritik

Es ist einiges los im Beat ’em up-Genre: Erst meldete sich Street Fighter 6 im letzten Sommer eindrucksvoll zurück, dann folgte im letzten Hebst mit Mortal Kombat 1 direkt der nächste Kracher. Und mit Tekken 8 ist diesen Winter nun ein weiteres Schwergewicht erschienen. Knapp 9 Jahre sind seit dem direkten Vorgänger vergangen, nun dürfen Fans auf Current Gen Konsolen und auf dem PC endlich wieder die Fäuste fliegen lassen. Wir haben uns auf der PS5 ins Gefecht gestürzt.

Für Solospieler bietet sich zunächst der neue Arcade Challenge-Modus prima an, um mit den neuen und auch alten Mechaniken des Spiels vertraut zu werden. Das ist vor allem für diejenigen interessant, die mit vorigen Serientiteln nicht wirklich in Berührung kamen oder diese schon lange nicht gespielt haben. Hier erlebt man mit einem selbst erstellten Avatar in einer Spielhalle eine ganz eigene (simple und unbedeutende) Geschichte und wird so durch eine Art aufgemotztes Tutorial geführt. Zugegeben, der Look der Hubwelt und der Figuren ist dabei etwas gewöhnungsbedürftig und erinnert ein wenig an die grässlichen Mii-Charaktere von Nintendo – das wird nicht jedem gefallen. Davon aber mal abgesehen wird man hier wirklich gut verständlich (und je nach Geschmack womöglich auch unterhaltsam) an verschiedene Elemente des Spiels herangeführt.

Herzstück ist natürlich wieder der Story-Modus, der von der Familienfehde der Mishimas erzählt und von aufwendigen Zwischensequenzen begleitet wird, die immer wieder nahtlos in den nächsten Kampf übergehen. Wie im Genre üblich, ist die Erzählung wieder mächtig over the top und mit reichlich Bombast und Blödsinn versehen, die trashverliebten Fans reichlich Spaß machen dürfte. Wer sein Gedächtnis auffrischen will oder frühere Ereignisse komplett verpasst hat, kann bei Bedarf zu allen vorigen Tekken-Spielen eine kleine animierte Zusammenfassung in Form von Kurzfilmen aufrufen, um bestens auf Tekken 8 vorbereitet zu sein. Etwas schade an Teil 8: Nicht alle Charaktere aus dem 32-köpfigen Kader spielen innerhalb der Geschichte eine wichtige Rolle.

Allerdings gibt es zusätzlich noch einen Charakter-Episoden-Modus, in welchem alle Figuren ein kleines Turnier aus 5 Kämpfen austragen und eine ganz eigene Zwischensequenz spendiert bekommen. Also dadurch ein klein wenig im Spotlight stehen. Ist mitunter ganz witzig, aber auch nicht mehr als eine nette Dreingabe. Weitere Modi wie Versus (Spieler gegen Spieler, Spieler gegen CPU oder CPU gegen CPU), Training (vielseitig konfigurierbar – zum Erlenen von Fähigkeiten und Kombos), Tekken-Ball (statt auf den Gegner einzuprügeln ist hier ein Ball das Ziel), Arcade (jeder Charakter bestreitet 8 Kämpfe, ohne begleitende Story) und Geisterkampf (Kampf gegen CPU-Charaktere, die per KI den Stil von Spielern imitieren) runden das Angebot im Offlinebetrieb ab.

Im Onlinebetrieb gibt es eine neue Tekken-Lounge, die wie die Spielhalle aus dem Arcade Challenge-Modus Spieler aus aller Welt miteinander verknüpft. Hier lassen sich Tourniere austragen, Ranglisten-Spiele ausführen oder auch einfach schnelle Battles bestreiten. Natürlich kann auch miteinander geplaudert werden, ebenso wie anderen bei ihren Duellen zuschauen. Die Server liefen im Test zuverlässig und ermöglichten ein schnelles Matchmaking.

Serienkenner werden mit dem Kampfsystem auf Anhieb vertraut sein, viele bekannte Moves aus der Vergangenheit wurden in Tekken 8 einfach direkt übernommen und um ein paar neue ergänzt. Auch das Rage-System aus Tekken 7 ist wieder mit dabei und ermöglicht besonders starke Angriffe, wenn man bereits kurz vor der Niederlage steht. Neu ist das Heat-System, das bei Aktivierung für einige Sekunden neue, stärkere Angriffe freischaltet oder mittels eines vernichtenden Heat Smashs direkt entladen wird. So lässt sich das Blatt immer mal wieder wenden, wenn all das taktisch gut eingesetzt wird. Generell spielen sich die Gefechte wieder herrlich flott und wuchtig, durch das Heat-System kommt zusätzlich noch Aggressivität ins Spiel.

Mit 32 Kämpfern ist das Kader angenehm groß, darunter befinden sich viele bekannte Gesichter wie Nina Williams, Kazuya Mishima, Jin Kazama, Marshall Law, Lili, Alisa Bosconovitch oder Panda. Mit der peruanischen MMA-Kämpferin Azucena, dem Franzosen Victor Chevalier (Cool: wird von Schauspieler  Vincent Cassel gesprochen) und der Japanerin Reina gibt es darunter auch einige interessante Neuzugänge, die sich ebenfalls gut in die Riege einfügen. Weitere Kämpfer sind geplant und können in Zukunft kostenpflichtig erworben werden.

Technisch gibt es an Tekken 8 nichts auszusetzen, das Spiel setzt auf die Unreal Engine 5 und sieht mit seinen tollen Effekten und Animationen wirklich klasse aus. Auch läuft alles auf der PS5 wunderbar flüssig und ohne erkennbare Bugs. Sound und musikalische Untermalung zeigen sich ebenfalls von einer äußerst positiven Seite.

Fazit

Größer, schicker und vielseitiger: "Tekken 8" übernimmt die Stärken seiner Vorgänger und setzt auf reichlich Verbesserungen und Erweiterungen, um den vielleicht besten Teil seiner langlebigen Reihe abzuliefern.   

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