Im letzten Kapitel seiner "Obscure Night" Trilogie kehrt Sylvain Georges zurück zu dem nunmehr fast erwachsenen Protagonisten, den er über neun Jahre seit seiner Zeit als kleiner Junge in Marokko begleitet. Diese Langzeitbeobachtung ist für sich genommen bereits spannend und die düstere Aura der großteils nachts aufgenommenen Szenen übt einen unbestreitbaren Reiz aus. Doch in diesem Ästhetisieren und lyrischen Überhöhen der perspektivlosen Lage der minderjährigen Charaktere liegt auch eine dramaturgische Ambivalenz. Die schwarz-weiße Leinwand-Welt wird zur buchstäblichen Grauzone zwischen Humanismus und Ausstellung.