Wie wir am Dienstag berichteten, drohte Netflix dem Filmfestival von Cannes damit fünf hochkarätige Filme, von denen der Streamingdienst vier kürzlich einkaufte, nicht auf dem Festival zu zeigen. Voran gegangen war, dass die Festivalleitung Netflix-Filme vom Wettbewerb ausschloss, außer diese bekämen einen französischen Kinostart. Nun macht Netflix die Drohung war und zog die Filme aus dem Festivalprogramm zurück, wo diese gezeigt werden, teils sogar ihre Weltpremiere feiern, sollten. Cannes nahm die Produktionen auf, bevor Netflix diese einkaufte (mit einer Ausnahme). Folgende Filme sind betroffen:
They'll Love Me When I'm Dead von Morgan Neville (20 Feet from Stardom), eine Doku über Orson Welles.
Norway von Paul Greengrass (Captain Phillips), Drama über das Massaker auf der norwegischen Insel Utoya von 2011.
Hold the Dark von Jeremy Saulnier (Green Room), Thriller mit Riley Keough (It Comes at Night), Alexander Skarsgård (Mute) und Jeffrey Wright (Westworld).
Roma von Alfonso Cuarón (Gravity), Drama über das Corpus Christi Massaker von 1971.
The Other Side of the Wind, ein Film von Orson Welles der nach 40 Jahren fertiggestellt wurde - dank Netflix. Der Film war bereits seit längerem bei Netflix unter Vertrag.
Netflix' Chief Content Officer Ted Sarandos äußerte sich zum Boykott wie folgt:
"Wir hoffen, dass sie die Regeln ändern. Wir hoffen, dass sie sich modernisieren. Aber wir werden weiterhin alle Filme und alle Filmemacher unterstützen. Wir ermutigen Cannes, der Weltkino-Community wieder beizutreten und sie willkommen zu heißen [...]“
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