Bildnachweis: © Koch Films | Szene aus "The Good Neighbor - Jeder hat ein dunkles Geheimnis"

Der Sohn des Paten verlässt die Bühne: Schauspieler James Caan ist verstorben

von Sebastian Groß

Der New Yorker Schauspieler James Caan ist tot. Der bekannte und vielseitige Mime verstarb am Mittwoch, den 6. Juli 2022, im Alter von 82 Jahren in Los Angeles.

Caan, dessen Eltern aus Deutschland in die USA immigrierten, hatte in seiner Jugend großes Interesse für Sport, erreicht beim Karate sogar den schwarzen Gürtel. Dennoch versuchte er sich auch als Schauspieler und konnte die Ausbildung zu diesem erfolgreich abschließen. Seine erste kleine Kinorolle hatte er 1963 im Klassiker Das Mädchen Irma la Douce von . Danach folgten mehrere Auftritte in TV-Serien, bis er sich vollumfänglich auf seine Kinokarriere konzentrierte und Engagements in Filmen wie El Dorado oder Lady in a Cage erhielt. Letzterer war bis dahin seine größte Rolle.

Mit Liebe niemals einen Fremden konnte er den damals noch unbekannten Regisseur überzeugen, der ihn danach für die Rolle des Sonny Corleone im Meisterwerk Der Pate besetzte. Damit hatte Caan endgültig einen Durchbruch, der ihm eine Oscar- sowie Golden Globe-Nominierung einbrachte. Leider konnte er Zeit seines Lebens keine der beiden Trophäen sein eigen nennen. Nach diesem Erfolg spielte in diversen anderen erfolgreichen Filmen mit, darunter Rollerball, Thief -Der Einzelgänger, Funny Lady oder Die Brücke von Arnheim.

Anfang der 1980er nahm er eine lange Pause. Grund dafür waren Drogenprobleme sowie der Krebstod seiner Schwester. Zurück ins Rampenlicht kam er 1987 mit Der Steinerne Garten von Francis Ford Coppola. Danach folgten viele verschiedene Rollen. Er ließ sich von Kathy Bates in Misery pflegen, machte in Eraser das Leben schwer, war der Vater von Buddy -Der Weihnachtself, brachte Hugh Grant als Mickey Blue Eyes in Schwierigkeiten, drehte mit Lars von Trier auf einer Theaterbühne Dogville und hatte mit Las Vegas sogar eine eigene Serie.

Was James Caan auszeichnete war seine Wandlungsfähigkeit. Er war ein Darsteller der als tougher Gangster genau so brillieren konnte, wie als Dieb, Sportler oder Polizist. Er hatte immer etwas Raues, Ungeschliffenes an sich. Er war nie der typische Sonnyboy, obwohl er auch diese Rolle hätte perfekt ausfüllen können. Er stand zwar immer im Schatten größerer Namen, aber oft genug war er eine der Lichtquellen, die diese Namen in einem Film erst hell erstrahlen ließen. Kurz: Ein toller Schauspieler, der nur vermisst werden kann.

Ruhe in Frieden.

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