Bei den Most Wanted Serien des Jahres 2023 landete die Adaption von Frank Schätzings Bestseller Der Schwarm auf Platz 9. Gespannte Vorfreude ist also vorhanden. Kein Wunder, denn das Projekt befindet sich schon sehr lange in der Entwicklung. Nun ist es das ZDF, dass aus dem Buch eine achtteilige Serie gemacht hat, die ab dem 22. Februar in der Mediathek des Senders abrufbar ist und später linear ausgestrahlt wird.
Die international Produktion ist u. a. besetzt mit Oliver Masucci (Dark), Cécile de France (The French Dispatch), Sharon Duncan-Brewster (Enola Holmes 2), Barbara Sukowa (Weißes Rauschen) sowie Moderator Klaas Heufer-Umlauf. Regie bei den acht Episoden führten Barbara Eder (Tatort: Her mit der Marie!), Luke Watson (Britannia) und Philipp Stölzl (Ich war noch niemals in New York). Darum geht's:
Noch sind es Schreie der Freude, die Kinder auf einem Walbeobachtungsschiff vor Vancouver Island ausstoßen. Ein Buckelwal ist aus dem Wasser gesprungen und hat sie beim Eintauchen mit Gischt überzogen. Doch nur Sekunden später gerät die Situation außer Kontrolle. Auf allen fünf Kontinenten häufen sich solche mysteriösen Ereignisse, mit denen sich die Natur vermeintlich am Menschen rächt. Können Wissenschaftler*innen eine Lösung finden, bevor die Erde dem Untergang geweiht ist?
Produziert wurde die Serie u. a. von Frank Doelger, der zuvor bei Game of Thrones involviert war. Auch Schätzing gehörte zum Produzententeam verließ das Projekt aber vor der Fertigstellung und das nicht im Guten. In einem Interview mit Zeit Online gab der Autor offen zu, dass er ganz und gar nicht zufrieden mit der TV-Serie ist:
"Manches ist kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV. Es pilchert mehr, als es schwärmt. Gute Schauspielerriege, aber unterfordert. Die globale Dimension der Bedrohung wird nicht spürbar, von Aktualität oder einer intelligenten Alien-Strategie ganz zu schweigen. Man hätte dem Narrativ des Romans mehr vertrauen sollen, der Maximaleskalation des Thrillers."
Des Weiteren gab er an, dass er die Adaption für erzählerisch "grundfalsch" hält und dass sie "ohne aktuelle Relevanz" auskommt. Anscheinend hat sich der Autor vor allem mit Doelger verkracht, darauf lässt sich zumindest schließen, wenn man Schätzings folgende Aussage liest:
"Am Ende wollte er [Frank Doelger, Anm. d. Red] den 'Schwarm' im Alleingang erzählen, nur nach seinen Vorstellungen"
Warum Frank Schätzing das Projekt nicht stoppte und stattdessen wegen kreativen Differenzen die Serie verließ? Laut seiner Aussage sei es "unanständig" eine Produktion in Krisenzeiten abzubrechen, bei der Hunderte Menschen involviert waren. Außerdem gab es wohl bei ihm einen gewissen Optimus, von dem aber nichts übrig geblieben ist:
"Ich bin ausgestiegen, in der Hoffnung, dass mich das Resultat trotz allem begeistern wird. Tut es nicht."