In einer überraschenden Wendung hat die renommierte Filmemacherin und Oscar-Preisträgerin Kathryn Bigelow sich von ihrem bevorstehenden Projekt Aurora zurückgezogen, das in diesem Jahr mit den Dreharbeiten beginnen sollte. Berichten der New York Times zufolge hat Bigelow sich "vor einigen Monaten" aus dem Vorhaben zurückgezogen und eine Verschiebung der Prioritäten beim Streamingdienst als Grund angeführt.
Diese Richtungsänderung wird dem neuen Chief of Content bei Netflix, Dan Lin, zugeschrieben, der darauf abzielt, den Fokus der Plattform auf publikumsorientierte Inhalte anstelle von projektorientierten Projekten zu lenken (More About the Audience, Less About Auteurs). Der Abgang von Bigelow markiert eine bedeutende Veränderung in Netflix' Herangehensweise an die Filmproduktion und signalisiert möglicherweise einen Schritt hin zu stärker kommerziell ausgerichteten Produktionen. Zuvor gab auch Kult-Regisseur David Lynch bekannt, dass Netflix seinen neuen Film Snootworld abgelehnt hatte (via World of Reel).
Allerdings hat Netflix immer noch Verträge mit einigen bekannten Filmemacher*innen, die anscheinend fleißig an ihren Projekten arbeiten. So ist David Fincher als Regisseur aktuell bei der Vorbereitung seines neuen Films, einem Remake von Alfred Hitchcocks Der Fremde im Zug. Ob diese Produktion auch publikumsorientiert sein wird, bleibt abzuwarten. Aber Vertrag ist Vertrag, es sei denn, Netflix löst diesen auf. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass Prestige-Projekte für Netflix durchaus auch von Bedeutung sind. Wir werden sehen, wie stark der Kurswechsel des Streamingdienstes ausfallen wird.