Der Oscar-nominierte Dokumentarfilmer Morgan Spurlock ist gestern, am 23. Mai 2024, im Alter von nur 53 Jahren einem Krebsleiden erlegen.
Seine Karriere begann als Produktionsassistent, unter anderem bei dem Filmklassiker Léon - Der Profi von 1994. Sein Durchbruch gelang ihm 2004 mit der Oscar-nominierten Dokumentation Super Size Me. Dort dokumentierte er, wie es ihm körperlich und psychisch erging, als er 30 Tage lang ausschließlich McDonald's-Menüs zu sich nahm. Der Film, der immer noch in einigen US-Schulen im Gesundheitsunterricht gezeigt wird, spielte weltweit 22,2 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein, bei einem geschätzten Budget von 65.000 US-Dollar.
Allerdings wurde der Film auch stark kritisiert, vor allem wegen fragwürdiger wissenschaftlicher Methodik, unzureichender Kontrolle anderer Einflussfaktoren sowie einer möglicherweise voreingenommenen Darstellung der Fast-Food-Industrie und fehlender Lösungsvorschläge.
Nach Super Size Me drehte er noch weitere Dokumentationen, darunter Where in the World Is Osama Bin Laden? (2008), The Greatest Movie Ever Sold (2011) sowie Mansome (2012). Außerdem drehte er 2017 noch Super Size Me 2: Holy Chicken! und ein Jahr zuvor One Direction: This is us, der wirtschaftlich erfolgreichste Film, bei dem er je Regie geführt hatte.
Im Dezember 2017 veröffentlichte Spurlock einen Beitrag in den sozialen Medien im Zusammenhang mit der #MeToo-Bewegung, in dem er zugab, "Teil des Problems" zu sein. Dort gestand er Untreue und sagte, er habe eine Anschuldigung sexueller Belästigung einer ehemaligen Assistentin beigelegt. Zudem behauptete er, während seines Studiums der Vergewaltigung beschuldigt worden zu sein. Spurlock trat von seiner Position bei seiner Produktionsfirma zurück und drehte danach keine weiteren Filme.
Ruhe in Frieden.