Gesichter des Todes (1978) gehört zu den berüchtigtsten Filmen der Horrorfilmgeschichte. Die Mischung aus inszenierten und echten Aufnahmen von Gewalt und Tod schockierte ein weltweites Publikum und wurde über die Jahre zum Kultphänomen. Nun sollte eine moderne Neuinterpretation von Regisseur Daniel Goldhaber, den Stoff ins digitale Zeitalter holen. Er hatte zuvor mit How to Blow Up a Pipeline (2022) und Cam (2018) auf sich aufmerksam gemacht.
Bedauerlicherweise befindet sich das Projekt Faces of Death aber schon seit längerem in Schieflage. Der von Legendary Entertainment produzierte Film wurde bereits im April 2023 abgedreht und mit einem Budget von nur 7 Millionen Dollar realisiert. Die Handlung folgt einer Moderatorin einer Videoplattform, die auf eine mysteriöse Online-Gruppe stößt, die scheinbar Morde aus dem Originalfilm nachstellt. Doch in einer Ära der digitalen Fehlinformationen bleibt unklar, was echt ist und was nicht.
Anfang 2024 erhielt das Remake ein hartes R-Rating für „starke blutige Gewalt, Gore, sexuelle Inhalte, Nacktheit, Sprache und Drogenkonsum“, was auf eine kompromisslose Inszenierung hindeutet. Dennoch gibt es ein Problem: Legendary soll mit dem Endergebnis unzufrieden sein – trotz positiver Testvorführungen und Nachdrehs. Die ursprünglich geplante Premiere beim SXSW-Filmfestival wurde kurzfristig abgesagt, ohne offizielle Begründung. Auch ein US-Verleiher fehlt bislang.
Die Unstimmigkeiten zwischen dem Studio und Regisseur Goldhaber haben mittlerweile dazu geführt, dass er sich einem neuen Projekt zuwendet – einem Film über die deutsche Rave-Szene mit Charli XCX (siehe Bild oben) in der Hauptrolle. Der Popstar spielt ebenfalls eine Rolle in Faces of Death. Das macht es noch seltsamer, dass Legendary den Film anscheinend zurückhält, immerhin könnte man sehr gut mit der Musikerin werben.