Bildnachweis: © Netflix | Szene aus "The Electric State"

Regisseur von "The Electric State" kritisiert die Academy: „Vor Harvey Weinstein haben auch große Filme Oscars gewonnen“

von Sebastian Groß

und haben mit Blockbustern wie Avengers: Infinity War und Avengers: Endgame einige der erfolgreichsten Filme aller Zeiten inszeniert. Ihr jüngster Film The Electric State hingegen, ein 320-Millionen-Dollar-Projekt für Netflix, wurde von Kritikern und Publikum weitgehend abgelehnt. Dennoch sorgt Joe Russo nun mit Aussagen über die Oscars für Diskussionen.

In einem Interview mit The Times (via Variety) behauptete er, dass Produzent Harvey Weinstein in den 1990er-Jahren eine Trennung zwischen Mainstream- und Arthouse-Filmen herbeigeführt habe. „Vor [Harvey] Weinstein haben auch große Filme Oscars gewonnen. Er hat Mainstream-Kino gezielt schlechtgeredet, um seine eigenen Produktionen zu pushen“, so Russo. Tatsächlich war Weinstein für seine aggressiven Oscar-Kampagnen bekannt. Der ehemalige Hollywood-Mogul sitzt mittlerweile wegen sexueller Übergriffe im Gefängnis.

Die Aussagen von Russo stießen auf Kritik, da auch nach den 1990ern viele erfolgreiche Filme Oscars gewannen – darunter Titanic, Der Herr der Ringe und Oppenheimer. Russos Bemerkungen wirken für manche Beobachter wie Frustration über den ausbleibenden Erfolg seiner eigenen Filme. Seit Avengers: Endgame konnten weder Cherry - Das Ende aller Unschuld von Apple TV+ noch The Gray Man oder The Electric State (beide von Netflix) überzeugen.

Bereits 2022 hatte Russo Martin Scorsese für das mäßige Einspielergebnis von Killers of the Flower Moon kritisiert – eine Reaktion auf Scorseses frühere Aussagen über Marvel-Filme. Nun sehen sich die Russo-Brüder selbst mit Misserfolgen konfrontiert und kehren Berichten zufolge für Avengers: Doomsday sowie Avengers: Secret Wars ins MCU zurück.