Der Streaming-Dienst von Apple versucht seit seiner Einführung im Jahr 2019 mit hochwertigen Eigenproduktionen im Film- und Serienbereich auf sich aufmerksam zu machen. Trotz großer Investitionen in exklusive Inhalte konnte der Dienst bislang nicht mit den etablierten Konkurrenten wie Netflix oder Disney+ mithalten. Nun passt Apple seine Strategie im Bereich Filmproduktionen an.
Das Unternehmen, das jährlich rund fünf Milliarden US-Dollar für Inhalte ausgibt, reduzierte diese Summe im vergangenen Jahr um etwa 500 Millionen US-Dollar. Besonders betroffen sind große Filmproduktionen mit Kinoauswertung: Apple hat beschlossen, das Budget für die meisten zukünftigen Filmprojekte auf maximal 80 Millionen US-Dollar zu begrenzen. Damit reagiert das Unternehmen offenbar auf durchwachsene Ergebnisse seiner bisherigen Kinostrategie.
In Zukunft sollen nur noch ein bis zwei Filme pro Jahr eine umfangreiche Kinoveröffentlichung erhalten. Hintergrund dieser Entscheidung sind enttäuschende kommerzielle Ergebnisse einiger hochbudgetierter Produktionen wie Killers of the Flower Moon, Napoleon und Argylle, deren Produktionskosten jeweils über 200 Millionen US-Dollar lagen.
Ein Beispiel für die veränderte Strategie ist Wolfs mit Brad Pitt und George Clooney. Der Film, dessen Budget sich auf über 150 Millionen US-Dollar belief, wurde nicht wie ursprünglich geplant im Kino veröffentlicht, sondern direkt auf Apple TV+ ausgestrahlt, was dazu führte dass Regisseur Jon Watts mit Apple brach (mehr dazu hier). Auch eine bereits geplante Fortsetzung wurde gestrichen. Weitere kostspielige Produktionen, die laut Berichten nicht die erhofften Erfolge erzielten, sind unter anderem Blitz (150 Millionen US-Dollar), To the Moon (100 Millionen US-Dollar) und The Gorge (80 Millionen US-Dollar). Letzterer wurde nicht im Kino ausgewertet.
Ein noch ausstehender Test für Apples neue Strategie ist F1, ein Rennsportfilm von Top Gun: Maverick-Regisseur Joseph Kosinski mit Brad Pitt in der Hauptrolle. Die aufwendige Produktion soll Berichten zufolge über 300 Millionen US-Dollar gekostet haben. Ob der Film im Sommer ein großes Publikum anzieht und finanziell erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Warner wird F1 am 25. Juni 2025 in die deutschen Kinos bringen, bevor er einige Zeit später bei Apple TV+ verfügbar sein wird.