Bildnachweis: © Walt Disney | Szene aus "Schneewittchen" (2025)

Schlechter als "Disaster Movie" und Uwe Boll: "Schneewittchen" wird Opfer massiven Review-Bombings - IMDb schreitet ein

von Sebastian Groß

Review-Bombing bezeichnet das massenhafte Abgeben extrem negativer Bewertungen auf Plattformen wie IMDb oder Rotten Tomatoes – meist aus ideologischen oder politischen Motiven, nicht wegen der tatsächlichen Qualität eines Films. Prominente Beispiele in der Vergangenheit waren etwa die Serie Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht oder mit Arielle, die Meerjungfrau (2022) ein Live-Action-Remake von Disney. Es gibt zum Thema Review-Bombing sogar einen Wikipedia-Artikel.

Aktuell sorgt ein weitere Live-Action-Neuverfilmung des Mickey-Mouse-Imperiums für Schlagzeilen: Auf IMDb erreichte der neue Schneewittchen kurz nach Kinostart eine Bewertung von nur 1,6 von 10 Punkten – basierend auf über 314.000 Stimmen (Stand: 06.04.2025). Besonders auffällig: 91 % aller abgegebenen Bewertungen waren Ein-Stern-Wertungen. Damit war die Disney-Produktion sogar noch schlechter bewertet wie bekannte Klassiker aus der Worst-Movie-Kategorie. Als Beispiele seien hier Disaster Movie (1,7 von 10) oder Uwe Bolls House of the Dead (2,1 von 10) genannt.

IMDb reagierte deutlich und versah die Seite des Films mit einem Warnhinweis wegen „ungewöhnlicher Bewertungsaktivität“. Die enorme Anzahl an Stimmen in kurzer Zeit – mehr als bei Alles steht Kopf 2, dem umsatzstärksten Film des Vorjahres – verstärkt den Verdacht auf systematisches Review-Bombing. Aus diesem Grund hat die Website die Neuverfilmung aus der Liste der schlechtesten Filme entfernt. Zwar ist nicht auszuschließen, dass einige Bewertungen der tatsächlichen Meinung enttäuschter Zuschauer entsprechen, doch ein objektives Gesamtbild ist derzeit kaum möglich.

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